Grünwald

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Gündwald – einst Heimat der Nazi-Größen

Die erfahrene Historikerin Susanne Meinl hat 2019 / 2020 im Auftrag der Gemeinde Grünwald die NS-Geschichte vor Ort erforscht. Einige Nazi-Größen waren in der Nobelgemeinde zu Hause. Grünwald – einst Heimat der Nazi-Größen?

Franz-Xaver Schwarz

Reichsschatzmeister Franz-Xaver Schwarz galt als anständig, wenn gleich er die Bespitzelung am Ort gefördert hat. Es kam nicht an die Öffentlichkeit, dass er beim Erwerb des „Braunen Hauses“, der Parteizentrale der NSDAP in München, auch selbst verdiente. Ebenso verdiente er beim Bau der Autobahn. Schwarz war ab 1934 im Parkschlösschen auf der Eierwiese ansässig, das Hitler ihm zum 65. Geburtstag schenkte.

Robert Ley

Auch der Führer der Deutschen Arbeitsfront und Redner der NSDAP, Robert Ley, lebte in Grünwald und stellte sein Luxusleben offen zur Schau. Ley beschäftigte Bataillone von Bediensteten, fuhr mehrere Autos, hatte einen eigenen umgerüsteten Eisenbahnwaggon und Flugzeuge zur Verfügung. Ley war Hitler hündisch ergeben. Seine Frau Inga war eine „germanischen Schönheit“, die nonstop schwanger war und sich 1942 das Leben nahm.

Weitere

Der Hitler-Vertraute Martin Bormann hatte schon 1929 eine Villa in Grünwald bezogen. Ebenso der bayerische Reichsstatthalter Franz Ritter von Epp, der eine Jagdhütte besaß. SA-Brigadeführer Hans Zöberlein schrieb schwülstige Romane und besaß im Waldweg ein Grundstück. SS-General Sepp Dietrich ließ sich in der heutigen Dr. – Max – Straße nieder. Selbst die Stenotypistin Josefine Bengesser gelang es, in Grünwald sesshaft zu werden.

Grünwald – einst Heimat der Nazi-Größen – ist aber immer noch geprägt von Villen und großen Einfamilienhäusern und kein Stadtteil von München geworden.

Wenn Sie von der Innenstadt nach Grünwald fahren, kommen Sie auch an der Bavaria Filmstadt vorbei.

NEWS – MÜNCHNER MERKUR vom 10.09.2019

Gegen den Grünwalder Polizeichef Aigner wird ermittelt

  • Marc Schreib

Von Marc Schreib

Die Polizeiinspektion Grünwald wird ab sofort von Polizeirat Martin Eisele geführt. Als kommissarischer Dienststellenleiter ersetzt er den Ersten Polizeihauptkommissar Andreas Aigner.

Grünwald – Wie unsere Zeitung ( Münchner Merkur ) aus sicherer Quelle erfahren hat, ist Aigner vom Dienst suspendiert worden. Er leitete über zehn Jahre die Dienststelle in Grünwald (zuvor als Stellvertreter) und war bei der Bevölkerung überaus beliebt. Für die Ernennung Aigners hatten sich unter anderem die damaligen Bürgermeister der Gemeinden im Einzugsgebiet der Polizeiinspektion stark gemacht. Mit einem Brief hatten sie sich an das Bayerische Innenministerium gewandt und Aigner empfohlen. Aigner, der sich selbst als „Kind des Isartals“ bezeichnet. In der Grünwalder Inspektion will man sich zu dem Vorfall mit keinem Wort äußern.

Schampus als Geschenk

Anlass der Ermittlungen gegen den Polizeibeamten ist der Verdacht auf Vorteilsannahme. Aigner habe mehrfach Sachgeschenke angenommen, ohne dies seinem Vorgesetzten zu melden. Unter anderem soll es sich nach Informationen der Bild-Zeitung um Champagner gehandelt haben. Neben den Arbeitsplätzen, auch von Zeugen, in der Grünwalder Inspektion werden auch der Wohnsitz des Beamten und die der Zeugen durchsucht. Das kann sowohl strafrechtliche als auch disziplinarrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Und weiter unten im Text:

Für Aufsehen sorgte auch die Verurteilung eines Polizisten, der mehr als 100 Frauen in der Umkleidekabine eines Freibads gefilmt hat. Im Juli 2017 wurde des Beamte suspendiert und erhält noch immer sein volles Gehalt.

Burgbesichtigung mit Aufstieg auf den Turm – Phantastischer Blick ins Isartal.