Eine Exkursion in die phantastische Wieskirche – nach Oberammergau (Passionsspielehaus) – Kloster Ettal
Wieskirche – die Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies bei Steingaden ist eine der berühmtesten Rokokokirchen der Welt.
Die schönste Kirche Süddeutschlands liegt eingebettet in eine Postkartenlandschaft auf einem Hügel mit saftig blühenden Wiesen und herrlichen Wäldern. Kunstvolle Stilelemente des Rokokos sind in diesem prachtvollen Gotteshaus zu bestaunen.
Nach einer Legende fand eine alte Bäuerin auf dem Dachboden eine Skulptur vom “Gegeiselten Heiland” mit einer Kette an einen Pfahl angebunden. Beim näheren Hinsehen entdeckte die alte Frau Tränen in den Augen des Heilands. Sie war zutiefst erschrocken. Sofort rannte sie zum Pfarrer und berichtete von ihret ungewöhnlichen Entdeckung.
Die Wieskirche ist eine bemerkenswerte, prächtig ausgestattete Wallfahrtskirche im sogenannten bayerischen „Pfaffenwinkel“. Der vollständige Name lautet Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies.
Die Kanzel. Der Bauherr der Kirche Abt Marianus II Mayer hat seine Begeisterung über die „Wies“ so ausgedrückt: «Hoc loco habitat fortuna, hic quiescit cor« (Hier wohnt das Glück, hier findet das Herz seine Ruh`). Den vielen Besuchern unserer »Schönen Wies« wünsche ich von Herzen die Erfahrung dieses Glückes und des inneren Friedens.
»Die Wies ist ein Stück Himmel auf dieser leidvollen Erde«. Eine Million Menschen aus der ganzen Welt besuchen im Jahr die „Wies“. Sie kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus: die wunderbaren Formen und Farben, die lichtvolle Heiterkeit des Raumes, die tiefreligiöse Frömmigkeit der Darstellungen. Dazu ertönt wunderschöne Orgelmusik. Das alles wird zu einem beglückenden Gesamterlebnis »Wunder Wies«.
Nach der Entdeckung des Gegeiselten Heilands auf dem Dachboden kamen immer mehr und mehr Pilger, um das “Wunder von der Wies” zu bestaunen. So wurde der Bau einer großen Kirche im 18. Jahrhundert nötig (Architekt: Domenikus Zimmermann). Er war der Bruder des berühmten Freskomalers Johann Baptist Zimmermann, der den Steinernen Saal in Schloss Nymphenburg ausgestattet hat).
Nach 20 Jahren der Renovierung des kostbaren Stucks an den Wänden und rund um den Doppelaltar ist die Wieskirche wieder zu besichtigen. Bei Orgelkonzerten oder einer Hochzeit ist eine Besichtigung auf eigene Faust unerwünscht.
Oberammergau
Das malerische Dorf wird im Jahr 2022 in der Zeit von Mitte Mai bis Oktober die Passionsspiele veranstalten und rund eine halbe Millionen Besucher aus aller Welt anziehen.
Im Bergdorf Oberammergau gibt es noch etliche gut erhaltene Fassadenmalereien – bekannt als Lüftlmalerei auf dem frischen Hausputz. Unterm Dach ist die Kreuzigung von Jesus Christus dargestellt.
Klosterkirche in Ettal
Die Gründung der Klosterkirche in Ettal geht zurück auf eine Begebenheit im 14. Jahrhundert. Kaiser Ludwig der Bayer kehrte zurück von seinem Besuch beim Papst in Avignon. In der Veroneser Klause kam er arg in Bedrängnis durch italienische Soldaten. Er soll gelobt haben, zurück in Bayern eine Kirche zu bauen, falls er lebend aus diesem Kessel herauskomme.
Wie durch ein Wunder ließen die Soldaten von ihm ab. Er kam über die Alpen durch das Graswangtal. Plötzlich soll sein Schimmel drei Mal auf die Knie gegangen sein. Es war mitten im Wald. Doch der Kaiser gedachte seines Gelübdes und ließ an dieser Stelle von Benediktiner Mönchen eine Kapelle erbauen. Er schenkte den Mönchen eine kleine Marienskulptur von Pisano, die er in Italien erworben hatte, die Ettaler Madonna.
Ein Barockjuwel aus dem 17. Jahrhundert unweit von Oberammergau
In Bayern ist die Marienverehrung sehr populär. Immer mehr Pilger kamen nach Ettal. So entstand im 18. Jahrhundert schließlich ein Kloster mit großer Kirche und drei Kuppeln. Die Kirche hat riesige Rundbogenfenster. Das Tageslicht erhellt den Himmel des Heiligen Benedikts. Über dem Zugang zum Altarraum erblikt man die Darstellung, wie ein Schimmel auf seine Knie geht und der Kaiser dem Benediktinermönch die Marienstatuette übergibt. Das war der Dank für seine Rettung aus der Veroneser Klause in Italien um 1324.
Über dem Portal zum Altarraum sieht man den knienden Kaiser Ludwig der Bayer vor dem Hl. Benedikt, wie er die kleine Madonna aus italienischem Marmor für das Kloster im Graswangtal übergibt
In Ettal wird ein bekanntes humanistisches Gymnasium von Benediktinermönchen betreut. Hier leben Buben und Mädchen und lernen nach den Regeln des Hl. Benedikts: “Ora et labora” – “arbeite und lebe”.
Franz Marc Museum (Kochelsee) und das „Russenhaus“ (Murnau)
Wassily Kandinsky kam um 1900 von Moskau nach München. Hier gründete er seine eigene Malschule, nachdem er mit der Malweise von Franz von Stuck und dem Jugendstil nicht einverstanden war. Seine berühmteste Schülerin wurde Gabriele Münter. Zu diesem Künstlerpaar gesellte sich später das russische Künstlerpaar Alexei von Jawlensky mit Marianne von Werefkin.
Nachdem sich diese Maler mit der Neuen Künstlervereinigung überworfen und eine eigene Ausstellung organisiert hatten, war auch der Tiermaler Franz Marc dabei. So entstanden später das “Russenhaus” und das sehr sehenswerte Franz Marc Museum am Kochelsee.
Im “Russenhaus”, das Gabriele Münter gekauft hatte, bemalte ihr Lebensgefährte Wassily Kandinsky bis zu Beginn des 1. Weltkriegs nicht nur das Treppengeländer aus Holz sondern auch das Mobiliar und Interieur.
Franz Marc malte fast ausschließlich Tiere wie den Mandrill, den Tiger, Rehe im Wald, Füchse, Kämpfende Formen, die gelbe Kuh und sein weltberühmtes Bild Blaues Pferd.
Die Städtische Lenbachgalerie in München ist in der ganzen Kunstwelt bekannt, seit 2013 der spektakuläre Anbau fertiggestellt wurde. Der britische Starachitekt Sir Norman Foster kreierte den ungewöhnlichen Anbau, um die kostbare und einzigartige Kunstsammlung des “Blauen Reiters” großzügig präsentieren zu können. Die Baukosten betrugen circa 56,5 Millionen EUR für die Stadt München.
Gezeigt werden Werke der Pionere der abstrakten Kunst, allen voran von Wassily Kandinsky (seine Frühwerke bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs). Sehenswert ist die Tiermalerei von Franz Marc. Weitere Künstler sind Paul Klee, Gabriele Münter und Alexej v. Jawlensky mit seinem Portrait des Tänzers “Alexander Sacharov” von 1909.
Einzigartig und weltweit viel kopiert ist das “Blaue Pferd” von Franz Marc von 1911.
Freising bieten neben mit Domberg aus dem 12. Jahrhundert auch weitere Highlights wie einen Brauereibesuch in Weihenstephan. Auch der Besucherpark des Flughafens München ist nicht weit.
Die Altstadt hat noch zahlreiche Elemente der Geschichte. Die Stadt ist stets bemüht, den Eindruck zu erhalten, und natürlich ist man Stolz auf den Freisinger Dom. Bis zur Gründung München 1158 verlief die Salzstraße über die Isarbrücke bei Freising (Föhring) und sorgte für feste Einnahmen. Im Jahr 1158 ließ der bayerische Herzog Heinrich der Löwe die Zollbrücke bei Föhring abbrennen, um die Salzstraße durch sein Besitztum „apud Munichen“, einer Niederlassung von Mönchen aus dem Kloster Tegernsee auf dem heutigen Petersbergl (Alter Peter), zu führen und dadurch Zolleinnahmen zu sichern. Von der Landeshauptstadt München geht es 33 km nordöstlich endlang der Isar. Die nächste Stadt an der Isar ist dann Landshut mit seiner weltberühmten Landshuter Hochzeit.
Dom und Domberg beherrschen optisch noch heute die Universitätsstadt Freising. Endlich hat man den Weg auf den Berg gefunden. Die Domkirche belohnt die Besucher mit römisch-katholischer Pracht. Die barocke Ausgestaltung dominiert. Doch die Kirche ist deutlich älter, was man eindrucksvoll an der Hallenkrypta aus dem 12. Jahrhundert sehen kann.
Einfach, aber atemberaubend, Einfachheit und Prunk vereint, dieser Dom ist sehenswert. Belohnt wird man zusätzlich durch eine wundervolle Aussicht auf die linke Stadthälfte und Weihenstephan. Einfach nur empfehlenswert.
Freising liegt in der Nähe des Münchner Flughafens Franz-Josef-Strauß, welcher zahlreiche Arbeitsplätze bietet, aber wie die zahlreichen Studenten auch die Lokalpolitik beeinflusst.
Gerne erstelle ich für Sie ein Programm, dass die Universitätsstadt Freising mit anderen Highlights verbindet.
Rothenburg ob der Tauber gilt als Höhepunkt der Romantischen Straße
Das Plönlein und der Markusturm sind populäre Fotomotive der malerischen Altstadt
Rothenburg ob der Tauber ist eine sehenswerte Stadt im Norden von Bayern, die für ihre mittelalterliche Architektur bekannt und beliebt ist. Entlang der kopfsteingepflasterten Straßen der Altstadt befinden sich schöne Fachwerkhäuser. Malerische Winkel und Gassen führen zum Rathaus am Marktplatz. Das mittelalterliche Rathaus hat einen Turm mit Panoramablick.
Die Stadtmauern umfassen viele erhaltene Torhäuser und Türme sowie einen überdachten Gang oberhalb der Mauer. Eine Wanderung auf den Festungsmauern ist möglich und bietet viele Ausblicke ins romantische Taubertal. In der St. Jakobskirche gibt es ein aufwendig gestaltetes, spätgotisches Altarbild von Holzschnitzer Tilman Riemenschneider.
Außerdem ziehen das Deutsche Weihnachtmuseum, das Plönlein und das Kriminalmuseum interessierte Besucher übers ganze Jahr an.
Besichtung des Marienaltares von Tilmann Riemenschneider in Creglingen undweit von Rothenburg ob der Tauber.
Rothenburg ob der Tauber
Tilman Riemenschneider Altar Hergottskriche in Creglingen
Die Fuggerei – der imposante Augsburger Dom – ein prächtiger Goldener Rathaussaal – St. Anna – St. Ulrich und Afra – Schaezlerpalais – das UNESCO-Welterbe
Besuchen Sie mit mir AUGSBURG, eine der ältesten Städte Deutschlands. Der Name der Stadt geht auf 15 v. Christus zurück. Damals gründeten römische Heerlager die spätere römische Provinzhauptstadt Augusta Vindelicum. Im Jahr 1985 feierte die einstige Römerstadt Augsburg ihre Gründung im Jahr 15 v. Chr. Damals hatten römische Legionen die Alpen überquert und die im Voralpenland lebenden Kelten besiegt. Mit einer Stadtgründung im herkömmlichen Sinne hatte dieses Jahr aber noch nichts zu tun. Die Gründung einer römischen Siedlung auf der vor den verheerenden Hochwassern sicheren Hochterrasse im Mündungsdreieck der Gebirgsflüsse Lech und Wertach erfolgte erst zwischen 5 und 20 n Chr. während der Regierungszeit des Kaisers Tiberius, des Nachfolgers von Augustus. Aus der Römerstadt Augusta Vindelicum ging das heutige Augsburg hervor. Der römische Pyr wurde Ausburgs Wappenbild.
Im 13. Jahrhundert löste sich die Stadt von der Bischofsherrschaft. 1316 wurde Augsburg zur Reichsstadt und häufiger Schauplatz von Reichstagen mit engen Verbindungen zu den Herrschern des Heiligen Römischen Reiches. Dieses wurde unter anderem von den Kaufmannsfamilien Welser und Fugger finanziert („Fuggerstadt“).
Augsburg, die Stadt der reichen Fugger, der Fuggerei und der Renaissance
1367 wanderten der erste Fugger in Augsburg ein, zwei Generationen später war das Familienunternehmen – insbesondere durch den Metallhandel und auch als Bergwerksunternehmer – in die Wirtschaftselite Europas aufgestiegen. Jakob Fugger schuf ab etwa 1490 einen europaweiten Montankonzern. Bergknappen holten für die Fugger und Welser Erz aus tiefe Stollen. Die gewannen daraus Gold und Silber, Kupfer, Blei und Quecksilber. Metalle und Metallwaren der Augsburger Firmen waren weltweit gefragt. An den Montankonzern der Fugger wird in Augsburg heute noch im Fugger und Welser Erlebnismuseum erinnert.
Jakob Fugger finanzierte den Aufstieg einer Weltmacht. Er wurde sagenhaft reich und brachte die Kunst Italiens nach Deutschland. Jakob Fugger “der Reiche” und seine Nachfolger waren auch sehr kunstsinnige Bauherren und Mäzene sowie Stifter. Mit der Fuggerkapelle in der Kirche St Anna und mit den Fuggerhäusern brachten die Fugger die italienische Renaissance in die Stadt. Die Fuggerei ist die älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt. In 67 Häusern wohnen rund 150 bedürftige katholische Augsburger für jährlich 0,88 Euro Miete und täglich drei Gebete für die Stifterfamilie. Weder vor noch nach den Fuggern und den Welsern gab es Unternehmen, die die Wirtschaft und die Politk in Europa so geprägt haben wie diese beiden Handelshäuser. Die Fugger und Welser gaben Kaisern, Königen und Päpsten ungeheure Kredite, sie finanzierten Feldzüge und Entdeckungen.
Der Reichtum der Kunst – Jakob Fugger und sein Erbe
12. Dezember 2025 – 12. April 2026 im Schaezlerpalais
Anlässlich des 500. Todestages von Jakob Fugger dem Reichen zeigen die Kunstsammlungen und Museen Augsburg in Kooperation mit den Fürstlich und Gräflich Fuggersche Stiftungen eine Sonderausstellung zu den reichen Kunstschätzen aus der Zeit der Fugger. Die kunsthistorische Ausstellung beschäftigt sich vornehmlich mit der Bedeutung der Fugger als wichtige Akteure und Förderer der zeitgenössischen Kunstproduktion.
Die Schau umfasst drei Themenblöcke, die in den repräsentativen Räumen im zweiten Stock des Schaezlerpalais zu sehen sind: Venezianische Meister wie Canaletto, Veronese und Tiepolo betonen beispielsweise die weitreichenden Verbindungen der einflussreichen Handelsfamilie über Augsburg hinaus. Präsentiert werden länger nicht gezeigte Gemälde von Hans Maler und Albrecht Dürer. Zu sehen ist aber auch neu erworbener Schmuck, Kunsthandwerk und Grafik aus dem Besitz und Umfeld der Fugger, das Mäzenatentum verdeutlichend. Die eigenen Bestände der Kunstsammlungen & Museen Augsburg werden hier durch Leihgaben ergänzt.
Führung: jeweils Samstags um 14 Uhr im Schaezlerpalais
Weitere Sonderausstellung in der Fuggerei:
Im Rahmen des Gedenkjahres von März 2025 bis zum Frühjahr 2026 eröffnet am 18. September die Sonderausstellung „Kult und Kommerz. Jakob Fugger im kollektiven Gedächtnis“ in der Fuggerei. Sie widmet sich der vielschichtigen Rezeption Fuggers über die Jahrhunderte hinweg und beleuchtet, wie seine Person und sein Wirken im Kontext sich wandelnder historischer, kultureller und ökonomischer Rahmenbedingungen interpretiert wurde.
Schon gewusst, dass im Schaezlerpalais
Der Blitzableiter auf dem Dach den frühesten seiner Art in ganz Deutschland zählte? Die Installation im Herbst 1781 zog eine lebhafte Diskussion in der damals noch weitgehend abergläubischen Bevölkerung nach sich. Ihnen war der neuartige Mechanismus zunächst gar nicht geheuer Man dachte, er zöge die Blitze an!
Baron Dr. Wolfgang von Schaezler, Stifter des Schaezlerpalais, noch bis in die 50er Jahre Pferde hielt und hufklappernd über die Maximilianstraße in den Siebentischwald ritt?
„Schaezlerpalais. Eine Reise durch Barock und Rokoko“ ISBN 978-3-9824607-4-1
smART LUNCH- Kleine Kunst-Offenbarungen mittags um 12h
Appetit auf Kunst? Das Maximilianmuseum und der Schaezlerpalais servieren Ihnen jeweils um 12 Uhr kleine Offenbarungen beim smART LUNCH. Dabei lernen Sie in 30 Minuten besondere Highlights aus den Sammlungen kennen, erfahren spannende Geschichten zu Porträts von Adeligen, tauchen ein in Ansichten weit entfernter Städte, bewundern Sie Gold und Silberschmiedearbeiten von ausgesuchter Qualität oder technische Meisterwerke vergangener Zeiten!
Alle wichtigen Details zu Museen, Ausstellungen und Führungen finden Sie unter kmaugsburg.de oder „Kunstsammlungen & Museen Augsburg“ Tel. 0821 / 324-4102
Das Augsburg Handwerk – stark durch Wasserkraft
Im Jahr 2019 wurde das „Augsburger Wassermanagement – System in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen – es steht somit in einer Reihe mit der Chinesischen Mauer, den Pyramiden von Gizeh und der Alhambra von Granada. Jahrhundertelang hat man in Augsburg das Wasser des Lechs, der Wertach, der Singold und der Quellbäche im heutigen Stadtwald erfindungsreich genutzt. Ohne der Know-How der Handwerks wäre die Augsburger Wasserwirtschaft nicht möglich gewesen: Zimmerer, Schmiede, Maurer, Seiler, Lederer, Steinmetze, Bronzegießer, Maler, Goldschmiede und Tabakmühlen. 22 Objekte sind in die Liste des Augsburger UNESCO-Welterbes aufgenommen. Das Handwerk nutze das „Erdöl des Mittelalters“. Seine Lage vor den nahen Alpen versorgte Augsburg mit Wasserreichtum. Die Lechkanäle waren zudem Brauchwasserlieferant für die Gerber und Färbern, Weber und Seiler. Unter der bis 1609 vom genialen Stadtwerkmeister Elias Holl errichteten Stadtmetzg diente ein Lechkanal sogar als Kühlsystem.
Lechkanäle durchziehen idyllisch das Augsburger HANDWERKSVIERTEL. Die Kanalbrücke beim Brechthaus ist jederzeit zugänglich. Im Handwerkerhäuschen „Auf dem Rain 7“ kam Berthold Brecht 1898 Zur Welt. Seit 1985 ist das Brechthaus eine Gedenkstätte mit Exponaten zu Kindheit und Jugend, zum weiteren Lebenslauf und zu den Werken des Augsburger Dichters und Dramatikers.
Augsburg war jahrhundertelang ein mitteleuropäisches Zentrum der Gold und Silberschmiedekunst. Das Kunsthandwerk konnte sich hier derart entfalten, weil Silberhämmer und sogar Diamantenschleifereien die Wasserkraft der Lechkanäle nutzten. In der Altstadt mit seinen verwinkelten Gassen gibt es heute noch malerische Gebäude unterschiedlicher Stilepochen und ehrwürdige Zunfthäuser aus dem Mittelalter.
Im Jahr 1555 wurde nach der Reformation der Augsburger Religionsfriede geschlossen, bikonfessionell. Noch heute begeht Augsburg als einzige Stadt von Deutschland ein einzigartiges Hohes Friedensfest, welches vor allem als arbeitsfreier Feiertag von den Augsburgern geschätzt wird. Er geht auf den Westfälischen Frieden 1648 zurück und wird jedes Jahr am 8. August gefeiert. Im Mittelpunkt steht das tolerante, friedvolle Miteinander der Kulturen und Religionen.
Sehenswert sind der imposante DOM “Mariä Heimsuchung” mit seinem weithin berühmten Bronzepoertal. Bischof Simpert ließ einen im Jahr 807 geweihten karolingischen Neubau errichten. Die romanische Simpertkrypta ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten des Doms. Weil die Bischofskirche um das 994 eingestürzt war, wurde der romanische, damals noch nach Westen ausgerichtete Dom neu errichtet und 1065 geweiht. So vereint der Dom romanische und gotische Elemente und ist ein Paradebeispiel gotischer Sakralarchitektur. Viele verstorbene Augsburger Bischöfe haben ihr Grab im Augsburger Dom – mit zwei prominenten Ausnahmen: der Heilige Simpert und der Heilige Ulrich sind in der Basilika St. Ulrich und Afra bestattet.
Die Prophetenfenster im Augsburger Dom sind die ältesten großflächig erhaltenen Buntglasfenster und stammen aus dem 12. Jahrhundert.
Die beiden Glockentürme des Doms sind von weiten Teilen der Augsburger Innenstadt zu sehen. Sie gehören mit 62 Metern Höhe neben der Basilika St. Ulrich und Afra und dem Perlachturm zu den höchsten Gebäuden der historischen Altstadt.
Die BASILIKA “St. Ulrich und St. Afra” mit ihrem weithin sichtbaren 93 m hohen “Zwiebelturm” ist eine dreischiffige, römisch-katholische Stadtpfarrkirche mit Ostchor und seit 1937 Päpstliche Basilika. Die Kirche zählt zu den letzten großen spätgotischen Kirchenbauten in Schwaben und erfüllte und erfüllt verschiedene Funktionen: Wallfahrtskirche für die Ausburger Bistumsheiligen Ulrich, Afra und Simpert. Abteikirche für ein Benediktinerkloster. Münster eines bedeutenden Reichsstiftes. Garnisonkirche für das 4. Bayerische Chevaulegers-Regiment. Glaubenskirche für das Augsburger Großbürgertum. Der zwiebelförmige Turmhelm wurde zum Vorbild für barocke Kirchen in Bayern. Es handelt sich um ein Denkmal von nationaler Bedeutung, in dem im 17. Jahrhundert zweimal die Wahl des römisch-deutschen Königs stattfand.
Sehenswert ist der Hochaltar nach einem Entwurf von Hans Krumper. Der fünfgeschossige Holzaufbau trägt zahlreiche Schnitzfiguren. Im Mittelschrein ist die Geburt Chriti dargestellt. Im Oberteil erkennt man die Krönung Mariae, seitlich die Heiligen Petrus und Paulus. Zusammen mit den beiden gleichartigen Seitenaltären ist der Hochaltar ein hervorragendes Beispiel der Gegenreformation.
Vor der Simpertkapelle stehen 1582 geformte Terrakottastatuen Christi und der Apostel. Die Gebeine des hl. Simpert werden in einem Schrein im Altar aufbewahrt.
An der Westseite des Mittelschiffes befindet sich die Ulrichsorgel mit 68 klingenden Registern auf vier Manualen.
Die unter dem Fußboden liegende Unterkirche beherbergt die Grabkapellen der Kirchenpatrone Ulrich und Afra.
Das Monumentalgeläut der Baslika beteht seit dem Jahr 2002 aus zehn Kirchenglocken inklusive dem Totenglöckchen aus dem 12. Jahrhundert.
Außerhalb des Langhauses beeindruckt das Ensemble mit der evangelischen Kirche St. Ulrich, ein gern gewähltes Fotomotiv, das auch die Augsburger Parität symbolisiert und 1526 den Protestanten zur Verfügung gestellt wurde.
An der Südseite des Gotteshauses befindet sich das Regimentsdenkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Angehörigen des 4. Bayerischen Chevauleger-Regiments “König”. Zum Gedenken an das 100. Gründungsjubiläum des 4. Feldartillerieregiments “König” wurde ein Denkmal installiert, vor dem eine Figur der Heiligen Barbara 1959 geweiht wurde.
Außerdem sind das RATHAUS aus der Zeit der Renaissance mit dem prächtigen Goldenen Saal ein Prunkstück und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Augsburg. Der Renaissancebau von Elias Holl dominiert den Rathausplatz und gilt als eindruckvollster profaner Bau aus der Epoche nördlich der Alpen.
Weitere Sehenswürdigkeiten von Augsburg sind die Sozialsiedlung FUGGEREI und das Römische Museum.
Für Kunstfreunde ist das SCHAETZLERPALAIS ein Muss. Herzstück des Palasts ist der großartige Rokoko-Festsaal mit zahlreichen Gemäldesammlungen wie die Deutsche Barockgalerie.
Nicht zu vergessen die PUPPENKISTE, ein amüsantes Museum nahe dem Roten Turm und dazu ein berühmtes Marionettentheater, das seit 1948 Märchen, Schauspiele und Kabarett aufführt – die tollste Sehenswüdigkeit für Kinder.
Ich, Barbara Schöne aus München, zeige Ihnen gerne diese sehenswerten Sehenswürdigkeiten in einer Stadt, die von Römern gegründet wurde.
Die ehrwürdigen FUGGERHÄUSERdienten als Residenz der wohlhabenden Kaufmannsfamilie Fugger.
Die FUGGEREI ist eine Sozialsiedlung aus dem 16. Jahrhundert und kann besichtigt werden. Erfahren Sie mehr über die Hintergedanken der damaligen Stifter. Gerade im Sommer sind die schattigen Innenhöfe eine ruhige Oase. Trotz der langen Geschichte ist die Fuggerei Wohnstatt normaler Augsburger Bürger. Anmeldung erwünscht.
Augsburg ist gut per Schiene und Straße erreichbar. Gerne erstelle ich Ihnen ein Programm, dass die Highlights Münchens und die Fuggerstadt vereint. Vielleicht fasziniert Sie eher der Gegensatz zwischen BMW und MAN, bei dessen Vorgänger, der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg, ab 1893 in Augsburg der Dieselmotor zur Serienreife gebracht wurde?
Neben dem Standort von Weltmarken wie Osram ist Augsburg auch ein Eisenbahnknotenpunkt. Nach Anmeldung für größere Gruppen besteht die Möglichkeit, das Eisenbahnmuseum “Bahnpark” zu besuchen.
Zum Abschluss ist eine Stärkung im gemütlichen ZEUGHAUS-Restaurant empfehlenswert, wo man den Tag in geselliger Runde ausklingen lassen kann.
In der Toskanishen Säulenhalle im Zeughaus ist eine Ausstellung zu besichtigen, das “Römische Augsburg im Kisten”. Wo einst Kanonen und Spieße eines reichtsstädtischen Waffenarsenals lagerten, werden jetzt herausragende Funde aus der römischen Provinzhauptstadt Augusta Vindelicm präsentiert.
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