Wer eine Altstadtführung mit dem gewissen Extra sucht, ist bei mir richtig. Entdecken Sie mit mir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Münchens historischer Altstadt und lernen Sie Münchner Originale kennen. Zum fröhlichen Abschluss gibt’s einen Drink im traditionellen Ratskeller am Marienplatz. Eben TYPISCH MÜNCHEN.
Gemeinsam gehen wir auf Spurensuche, wo das Maskottchen der Stadt überall zu sehen ist und erfahren, wo es überhaupt herkommt. Mit dem freundlichsten Augenzwinkern der Welt gibt es manchmal auch Giftigkeiten. Am Ende unseres Abendspaziergangs wird „das Münchner Kindl ins Bett gebracht“. Wo das ist und was das genau bedeutet, ist für meine Besucher stets eine nette Überraschung mit bekannten Melodien untermalt.
Wer war Monaco Franze? Ein charmanter Hallodrie – der ewige Stenz mit seinem Lieblingsspruch “a bissel was geht immer”
Wollten Sie nicht schon immer mehr über waschechte Münchner Kindl wissen?
Was hat uns Philipp Lahm beschert?
Welche TV-Rolle ist Fritz Wepper wie auf den Leib geschrieben?
Wo hat sich „Kaiser“ Franz ein Denkmal gesetzt?
Wer war „Wiggerl“ Schmid-Wildy und wo ist er verewigt?
Das Münchner Kindl mit dem Evangelienbuch in der linken Hand auf der Spitze des Rathausturms
Welche Opern hat Richard Strauss komponiert und wo wird sein Nachlass aufbewahrt und der Musikwelt zugänglich gemacht?
Wer reitet beim Oktoberfest-Einzug der Festwirte und des Trachtenumzugs vorneweg?
Wer ritt auf einem Schimmel, verteilte Brezn und rief dabei: “Ihr jung’ und alte Leut, geht`s hin zum Heiligen Geist, wo`s die Wadler Pretzen geit!”
Wann feiert München das Stadtgründungsfest und wo genau?
Warum wird das gotische Türmchen im Alten Hof “Afffentürmchen” genannt?
Kennen Sie allerlei Streiche des kleinen, rothaarigen Kobolds Pumuckl?
Von wo aus hat das Münchner Kindl einen grandiosen Blick über die Dächer der City bis hin zu den schneebedeckten Alpen?
Wir plaudern über dies und das, Stadtgeschichte von anno dazumal, kuriose Anekdoten, haben viel Spaß und staunen über Münchner Originale und Unikate wie den berühmten Stammgast Aloisius im Hofbräuhaus: “Durst ist schlimmer als Heimweh”.
Der Engel Aloisius? Wer ist das? Die Figur des Dienstmannes Nr. 172, Alois Hingerl, stammt natürlich aus der Geschichte „Ein Münchner im Himmel“ nach Ludwig Thoma. Der Grantler sollte nach seinem Tod als Engel einen Brief mit göttlichen Ratschlägen an die Staatsregierung überbringen. Zunächst machte er einen Abstecher ins Hofbräuhaus. Er blieb, vergaß seinen Auftrag – „und so wartet die Bayerische Staatsregierung bis heute vergeblich auf die göttliche Eingebung.“
Der Keiler vor dem Deutschen Jagd- und Fischerei-Museum in der Fußgängerzone
Im Mai 2022 waren die Hinterbeine von einem Müllwagen abgefahren worden, ergo musste der Keiler per Kran abtransportiert werden in eine Kunstgießerei. Aslan Göktepe (41) und sein Vater Hasan haben sich an das kniffelige Werk gemacht und erst einmal die Beine korrekt ausgerichtet. Es waren keine glatten Brüche sondern es gab zahlreiche Risse im Material, also eine echte Sisyphos-Arbeit. Die Struktur vom Fell wurde exakt nachmodelliert. Als die Haxen wieder dran waren, kam Vater Hasan und hat das Patinieren erledigt.
An manchen Skulpturen kann man sich reiben. Andere wiederum reibt fast jeder: die Löwenschnauzen vor der Residenz etwa und die Scheibe (Nase) des Keilers vorm Jagd- und Fischereimuseum – das soll Glück bringen.
TYPISCH MÜNCHEN wird Sie auch als Münchner noch überraschen.
Das Münchner Kindl als Stadtwappen
Tour-Überblick
Beginn der zweistündigen Münchner-Kindl-Führungvon 19 bis 21 Uhr:
Ende: 21 Uhr schauen wir uns an den beiden Erkern des Rathausturms ein kleines Schauspiel an: Das Münchner Kindl wird vom Friedensengel begleitet und “zu Bett gebracht”. Im Erker auf der anderen Seite erscheint der neben dem “Waldi” der Nachtwächter, der Bürger vor Lumpengesindel schützt (sagte man damals).
Führung inklusive einem Getränk und einer Brezn im traditionellen Ratskeller am Marienplatz: EUR 20 pro Teilnehmer.
Mindestteilnehmerzahl für eine Münchner Kindl Führung: 2 Personen
Maximale Teilnehmerzahl: 20 Personen
Buchen können Sie TYPISCH MÜNCHEN – Ihr Münchner Kindl Erlebnis Tag und Nacht über das Kontaktformular auf meiner Website.
Ich freue mich auf Sie
Ihr Münchner Kindl Barbara Schöne – Mobil 0 1 7 7 / 6 7 1 0 5 0 0
TYPICAL MUNICH
Let´s go onto a most enjoyable walking tour; hear about the foundation of our city, customs, beer, crimes, soccer, fashion, scandals, movie stars and famous prominent people of the “City with the Heart”.
Before we start our walking tour, I will welcome you in the traditional Munich costume to familiarize you with our ancient city. We will start and end at Marienplatz, the heart of Munich. We will first come by St. Peters church, continue onto the world famous food market called Viktualienmarkt, and stop at the Alter Hof – the ancient residence of our rulers. Certainly, we will have a look into the Hofbräuhaus, the best-known beer hall all over the globe.
During our walk, you will have a lot of fun learning cute stories about prominent people, scandals, comedians, actors like Monaco Franze and a beauty queen. Did you ever get the latest news about soccer-boss Franz Beckenbauer often-named “Kaiser”? Are you familiar with the fact that fashion king Rudolf Mooshammer created his exclusive men’ s wear on Maximilianstrasse? Would you know the places, where criminal movies for the German television were shot? Do you like beer, our “liquid food”?
A Munich Monk
At the end, you will have a surprise on Marienplatz. Do not miss to enjoy a glass of dry Franconian wine or a typical Munich beer from the draft and a pretzel.
Start: 7 PM on Marienplatz in front of the New City Hall. Tourist Office
End: 9 PM on Marienplatz to enjoy a cute little show with 2 minutes of lovely music and end finish with a glass of a juicy Franconian wine or a typical Munich beer and a pretzel -:)
Costs per Person: 25 EUR – Reservation required
BARBARA SCHOENE, your tour guide in the traditional costume of a Munich Monch
Viktualienmarkt – beer garden under Horse Chesnut-Trees to keep the beer cool and juicy
Please contact me by my website (Kontaktformular)
You can book me by calling the Tourist Office and ask for me as an Official Tour Guide in German, English and Fench
Barbara Schöne
I am looking for you as your tour guide to show you the touristic higlights in Munich and around.
Erkunden Sie mit mir den Starnberger See auf dem neuen Katamaran “Seeshaupt” – dem Paradeschiff der Schiffsflotte. Wir sehen die Votivkapelle und das Holzkreuz. Das steht an der Stelle, an der der sagenumwobene Märchenkönig Ludwig II. am Pfingstsonntag, 13. Juni 1886, auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen ist. Selbstmord? Attentat? Unfall?
Ludwig, der spätere Märchenkönig Ludwig II., war ein exzellenter Reiter und liebte es, mit seiner schönen Cousine Elisabeth, der späteren Kaiserin Sissi von Österreich, in Possenhofen auszureiten.
Weiter gehts vorbei an Villen vieler Prominenter wie einst Vico von Bülow (berühmt als Loriot). Sehenswert ist das “Museum der Phantasie” in Bernried. Es beheimatet diverse Sammlungen wie Volkskunst und die klassische Moderne von Lothar-Günther Buchheim. Er war der Autor des weltberühmten Buchs und der weltbekannten Filme “Das Boot“.
Lothar-Günther Buchheim war Kriegsberichterstatter im II. Weltkrieg in einem U-Boot. Nach seiner Rettung bei Gibraltar schrieb er über seine Erlebnisse ein Buch und nannte es “Das Boot”. In den Bavaria Film Studios wurde “Das Boot” großartig und mit ergreifenden Szenen verfilmt.
Das Buch “Das Boot” wurde in sämtliche Sprachen übersetzt und sogar mehrfach verfilmt. Das U-Boot ist in den Bavaria Filmstudios in 82031 Grünwald-Geiselgasteig anlässlich einer Film Tour zu besichtigen.
Vom Wasser aus sieht man die Stadt Starnberg mit Schloss, dem populären Strandcafé Undosaund dem Katamaran, mit dem man eine 3-stündige Seerundfahrt machen kann. So eine Schifffahrt ist ein schöner Mix aus guter Luft, Sonnenbaden im Liegestuhl an Deck und bayerischer Kultur.
Katamaran auf dem Starnberger See “Seeshaupt“
Schloss Berg (in Privatbesitz von Herzog Franz von Bayern, dem Chef des Hauses Wittelsbach)
Lustschlösschen “Casino” auf der Roseninsel
Die Roseninsel
Bayerns Könige bauten ihre Schlösser vorzugsweise dort, wo einem die landschaftliche Schönheit den Atem raubt. Am Starnberger See bei Feldafing hinterließen sie ein kleiner, aber feines Paradies, das nicht viele kenne: Ein kurioses „Casino“ mit Rosengarten auf der Insel Wörth.
Im Jahre 1850 kaufte König Maximilian II die Insel von der Fischerfamilie Kugelmüller zum Preis von 3000 Gulden, um sich dort ein ruhiges Sommer Domizil zu schaffen. Die gärtnerische Gestaltung übernahm Peter Joseph Lenné, einer der bedeutendsten Gartenarchitekten der 19. Jahrhundert. Sein Rosengärtchen mit hunderten von edlen Duftrosen und einer fünf Meter hohen, blau-weißen Glassäule in dessen Mitte gab der Insel ihren heutigen Namen: Roseninsel. Das nur im Sommer genutzte Lustschlösschen wurde „Casino“ genannt. Italienisch und gleichzeitig bayerisch sollte es aussehen, so der Auftrag des Königs.
Mit Witz und handwerklichem Geschick schuf Kreuter ein charmantes Capriccio, das als Unikum in die Architekturgeschichte einging – eine kuriose Kreuzung aus italienischer Villa und bayerische Alpenhaus, die schnell zum Prototyp einer Landhausvilla am Starnberger See avancierte. Nach dem frühen Tod Maximilians nahm sich dessen Sohn, Märchenkönig Ludwig II, der Erhaltung des Inselparadieses an. Unzählige Stunden verbrachte der Märchenkönig im Rosarium auf der Flucht vor der Wirklichkeit. Auch für Kaiserin Elisabeth, seine Kusine, stellte die Mini-Insel zeitlebens einen Lieblingsort dar.
Schon als junge Prinzessin war sie oft von Schloss Possenhofen aus dorthin geschwommen. In späteren Jahren traf sie sich hier oft mit Ludwig zu Rendezvous, denn beide waren eigenbrötlerisch veranlagt und hatten Schwierigkeiten, sich den Regeln des Hofes zu unterwerfen. Die Roseninsel bot ihnen Zuflucht, hier konnten sie ihre Zurückhaltung ablegen und ein wenig Normalität und Unbeschwertheit in ihr Leben bringen. Nach Ludwigs Tod geriet das Eiland in Vergessenheit. Erst zur Jahrtausendwende gab ein engagierter Förderkreis den Anstoß für die Rettung des kunstgeschichtlichen Kleinods. Heute erstrahlen Rosengarten, Casino und Gärtnerhaus wieder in ursprünglicher Pracht. Und weil alles wieder so schön idyllisch und romantisch ist wie zu Sissis und Ludwigs Zeiten, kann man auf der Roseninsel auch (standesamtlich) heiraten.
Stadtführung in München – individuell – kompetent – informativ
3-stündige Stadtrundfahrt – Olympiagelände – BMW – Schloss Nymphenburg – Besuch der Alten Pinakothek – Ende Marienplatz
3 heures de visite guidée en car avec la visite guidée dans l’ Ancienne Pinacothèque pour terminer sur la Marienplatz
3 hours guided city tour – Olympic Grounds – BMW – Nymphenburg Palace in your bus including a guided walking tour in the art Gallery Alte Pinakothek (paintings and sculptures up to the 18th century including the world largest collection executed by Peter Paul Rubens, the master of the Flemish baroque). We will finish the tour down town at Marienplatz in front of the New City Hall.
Schloss Nymphenburg ist eines von 60 Schlössern der Wittelsbacher und wurde ab 1663 im Laufe von einhundert Jahren von verschiedenen Architekten aus Iatlien und München-Dachau erbaut
“Obstverkäuferinnen” des spanischen Malers Bartolomé Esteban Murillo
“Pastetenesser” – Bartolomé Esteban Murillo aus Sevilla liebte es, Kinder von der Straße bei ihren kindlichen Aktivitäten zu malen – sie waren arm jedoch glücklich.
Das zauberhafte Gemäde der “Madonna Tempi” mit dem Jesusknaben auf dem Arm wurde 1508 von Raffaello Santi in zarten Farben gemalt – eine liebende Mutter mit ihrem nackten Buben auf dem Arm
Die Alte Pinakothek wurde im Auftrag König Ludwig I. von seinem Architekten Leo von Klenze für die alten Meister von der Gothik bis zum Barock errichtet
Das Osttor der Alten Pinakothek (vormals Haupteingang) – erbaut im Auftrag von König Ludwig I – durch die Säulen der Pinakothek der Moderne hindurch erblickt und fotografiert
Die Doppeltürme der Frauenkirche mit ihren Kuppelhauben sind das berühmte Wahrzeichen von München. In der Mitte die vergoldete Mutter Gottes auf der Mondsichel stehend – der Mittelpunkt des Marienplatzes
Das Neue Rathaus – Am Geburtstag von König Ludwig II. im Jahr 1867 war die Grundsteinlegung dieses Mammutgebäudes für den damaligen Magistrat
Barbara Schöne, offizieller Stadtführer seit 40 Jahren in Deutsch, Englisch und Französisch
Barbara Schöne, guide officiel de la ville de Munich depuis 40 ans en Allemand, Anglais et Francais
Barbara Schöne, your official tour guide of Munich for 40 years in German, English and French
Das Hauptschloss Nymphenburg wurde ab 1664 nach der Geburt des lang ersehnten Thronfolgers Max Emanuel von italienischen Architekten vor den Toren von München erbaut.
Biographie
Am 25. August 1845 wurde der legendäre Kronprinz Ludwig und spätere Bayernkönig Ludwig II in Schloss Nymphenburg geboren. Seine eigentliche Heimal lag jedoch in den bayerischen Bergen. Am wohlsten fühlte er sich in der Bergeinsamkeit. Ludwig II. regierte in Bayern von 1864 bis 1886. Der Märchenkönig Ludwig II. starb am Pfingstsonntag, 13. Juni 1886, unter bisher mysteriösen Umständen zusammen mit seinem Gutachter Dr. Bernhard von Gudden im Starnberger See.
König Ludwig II. im kostbaren Umhang aus mit Goldfäden besticktem Samt und Hermelin (G. Schachinger)
Ein ewig Rätsel
Der Mythos bildete sich schon zu Lebzeiten des Königs. “Ein ewig Rätsel will ich bleiben mir und anderen” hatte Ludwig einst seiner Erzieherin geschrieben. Dieses Rätselhafte fasziniert die Menschen noch heute.
Der Dichter Paul Verlaine nannte Ludwig II. den “einzigen wahren König dieses Jahrhunderts”. Der menschenscheue Träumer, das Gegenbild eines Bürgerkönigs, ist noch heute als “der Kini” in Bayern präsent und wird als Idol verehrt.
Schloss Linderhof war das Lieblingsschloss des baufreudigen Königs. Vor dem Schloss ist die vergoldete Liebesgöttin Venus inmitten eines großzügigen Wasserbassins dargestellt.
Seine Schlösser sollte nie ein Fremder betreten. Seit dem Tode König Ludwigs II. wurden sie bisher von mehr als 60 Millionen Menschen besucht. Die drei Königsschlösser sind steinerne Zeugen der idealen Gegenwelt, die der König sich in Abwendung von der Gegenwart errichtete. Sie wurden die Bühne seines Lebens als König von Gottes Gnaden.
An dem Versuch der Selbstverwirklichung im Historischen, im Poetischen und im Idealen ist Ludwig II. schließlich gescheitert. Um seinen myseriösen Tod haben sich viele Legenden gebildet. In einem privaten Film wollte ein Königstreuer 2018 im Gemeindehaus in Putzbrunn sogar darlegen, dass König Ludwig II im Starnberger See rücklings erschossen wurde. Die offiziele Version spricht davon, daß der König seinen Tod der Rückkehr in die Wirklichkeit vorzog.
Kronprinz Ludwig
Portrait des jungen Ludwig (W. Tauber)
Der Geburtstag des Kronprinzen fiel auf den Tag des heiligen Ludwig IX., König von Frankreich und Stammvater des Hauses Bourbon. König Ludwig I. von Bayern, sein Großvater und Taufpate, war auch am 25. August geboren worden. König Ludwig I. hat also Ludwig XVI. von Frankreich zum Paten gehabt. Für das Selbstverständnis des Kronprinzen blieb diese Beziehung zum Königshaus der Bourbonen zeitlebens bedeutsam.
Ludwig und sein jüngerer Bruder Otto wurden streng und pflichtbetont erzogen. Die Eltern waren König Maximilian II. von Bayern und seine preußische Gemahlin, Königin Marie. Die Eltern hielten Distanz zu ihren Söhnen.
“Ludwig kostümierte sich gern … Ludwig zeigte Freude am Theaterspielen, liebte Bilder und dergleichen … Ludwig schenkte gern anderen von seinem Eigentum, Geld und Sachen” vermerkte die Mutter. All das blieb so. Auch die starke Phantasie, der Hang zur Solitude und sein ausgeprägtes Hoheitsgefühl sind bei Ludwig von Kindheit an überliefert.
König Ludwig II. wurde als junger König von Bayern in seiner Paradeuniform mit Hermelinumhang portraitiert (F. v. Piloty)
Der junge König
Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters König Maximilian II bestieg Ludwig mit erst 18 Jahren 1864 den Thron. Der jugendliche Ludwig war ohne Lebens- und Politikerfahrung. Von den Frauen, insbesondere von Europas Prinzessinnen, wurde Ludwig schwärmerisch verehrt.
Im Rückblick äußerte er 1873: “Ich bin überhaupt viel zu früh König geworden. Ich habe nicht genug gelernt. Ich hatte so schön angefangen, Staatsrecht zu lernen. Plötzlich ward ich herausgerissen und auf den Thron gesetzt. Nun, ich suche noch zu lernen …”
Schon 1866 erlitt Ludwig II. die größte Niederlage seines Lebens. Das expandierende Preußen besiegte 1866 im “Deutschen Krieg” Österreich und das Königreich Bayern. Seitdem war Bayern außenpolitisch von Preußen abhängig. Damit hat König Ludwig II. seine Souveränität verloren und war nur noch ein “Vasall” seines preußischen Onkels.
Richard Wagner
Die Musikdramen und Schriften Richard Wagners begeisterten bereits den Kronprinzen. Mit 14 Jahren durfte er zum erten Mal die Oper “Lohnegrin” besuchen. Er war fortan fasziniert von der Persönlichkeit Richard Wagners und dessen Umfeld mit der schönen Cosima von Bülow (Tochter des Komponisten Franz Liszt). Ludwig beschloss, den Komponisten nach München zu holen, sobald er König sei. Die Festspielidee faszinierte den romantischen Monarchen. 1864 ließ der junge König den sächsischen Komponisten Wagner zu sich rufen und rettete ihn damit aus größter Not und dem Schuldturm in Wien.
“… Heute wurde ich zu ihm geführt. Er ist leider so schön und geistvoll, seelenvoll und herrlich, dass ich fürchte, sein Leben müsse wie ein flüchtiger Göttertraum in dieser gemeinen Welt zerrinnen. Von dem Zauber seines Auges können Sie sich keinen Begriff machen. Wenn er nur leben bleibt! Es ist ein unerhörtes Wunder!” schwärmte der Komponist nach der ersten Begegnung in München.
Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung König Ludwig II. für Richard Wagner entstanden viele weltberühmte Opernwerke und das Festspielhaus in Bayreuth, Fotografie F. Hanfstaengl
In den folgenden Jahren wurde München durch die Uraufführungen von “Tristan und Isolde” (1865), “Die Meistersinger von Nürnberg” (1868), “Das Rheingold” (1869) und “Die Walküre” (1870), zur Musikhauptstadt Europas. Ludwig II. führte damit die mäzenatische Tradition des Hauses Wittelsbach glanzvoll fort.
Wagner allerdings musste München schon Ende 1865 verlassen, da er sich in Regierungsgeschäfte einmischte. Zudem lebte er auf Kosten des romantischen Königs verschwenderisch wie ein Fürst. Später verwahrte sich Ludwig II. auch gegen antisemitische Äußerungen des Freundes. Am kostspieligen Dienst für das Genie Wagner hielt der König allerdings fest.
Das für München geplante monumentale Festspielhaus wurde in stark vereinfachter Form in Bayreuth errichtet und 1876 mit dem Zyklus “Der Ring des Nibelungen” eingeweiht. 1882 wurde in Bayreuth “Parsifal” uraufgeführt. Ohne das Engagement König Ludwigs II. hätte es die Bayreuther Festspiele nie gegeben. Für diese wegweisenden Entscheidungen unseres Märchenkönig bin ich als Wagnerianerin heute noch aus tiefstem Herzen dankbar.
Gegenwelt
Ludwig II. war durchdrungen von der Idee eines heiligen Königtums von Gottes Gnaden. In der Realität war er ein konstitutioneller Monarch. Er war ein Staatsoberhaupt mit Rechten und Pflichten und geringen Spielräumen. Er begann mit der Errichtung seiner drei Königsschlösser in Linderhof, Hohenschwangau und auf der Herreninsel. Mit dem Schlösserbau kreierte sich der König seine Traumwelt. Er lebte in einer unrealistischen Gegenwelt, in der er sich als wahrer König empfinden konnte. Seit etwa 1875 lebte der König nachts und schlief am Tage.
Bereits 1868 entstanden von Theatermalern geschaffene Idealentwürfe für eine “Neue Burg Hohenschwangau” hoch über dem beschaulichen Hohenschwangau seines Vaters. Der erste Entwurf zeigte einen “Byzantinischen Palast” und eine Kopie von Versailles.
Das Prunktreppenhaus in Schloss Herrenchiemsee wurde noch prächtiger und großzügiger errichtet als das Treppenhaus von Sonnenkönig Ludwig XIV. von Frankreich in Versailles.
Die “Neue Burg” (heute Schloss Neuschwanstein genannt) versetzte den scheuen König in das christliche Königtum des Mittelalters. Ab 1878 wurde das neue Versailles Herrenchiemsee errichtet. Es vergegenwärtigte den barocken Absolutismus der bourbonischen Könige Frankreichs, die Ludwig sehr verehrte.
Schloss Linderhof war das Lieblingsschloss des baufreudigen Königs. Vor dem Schloss ist die vergoldete Liebesgöttin Venus inmitten eines Wasserbassins dargestellt.
Linderhof im Graswangtal wurde ab 1869 zu einem Sammelplatz für Illusionen verschiedenster Herkunft. Dort wurde die modernste Technik unter anderem durch Herrn Siemens unterstützt. Werner von Siemens ist der Gründer des größten deutschen Unternehmens für Elektrik und Elektronik von heute.
Nächtliche Schlittenpartie Ludwigs II. (R. Wenig)
Auch bei der Folge fantastischer Kutschen und Schlitten wurde modernste Technik verwendet. Der romantische träumerische König ließ sich gerne nachts kutschieren. Die Schlittenbeleuchtung war eine mit Batterie betriebene Laterne.
Gegenüber dem Aufenthalt in den Bergen wurden seine Tage in München immer kürzer. Ludwig II. wollte auch in München seine Gegenwelt aufrechterhalten. Dabei halfen ihm die “Separatvorstellungen” im Hoftheater. Die Opern- und Schauspielaufführungen wurden nur für den König allein aufgeführt. Er hatte sich zwei Tage vor der Hochzeit mit seiner Verlobten getrennt. Seine junge Cousine Prinzessin Sophie in Bayern war untröstlich. Auch ihr Leben verlief anders als von den liebenswerten Eltern geplant.
Königshaus am Schachen
Ab 1870 ließ Ludwig II. ein Ferienhaus im Schweizer Chalet-Stil auf der Schachenalm im Hochgebirge auf knapp 1900 Metern Höhe errichten und eine Zufahrt von Elmau aus anlegen. Die grandiosen Hochgebirgseindrücke der bayerischen Alpen faszinierten Ludwig. Das Erdgeschoss wurde mit wertvollem Zirbelholz getäfelt. Eine Wendeltreppe geht hinauf in einen hohen Raum. Dieser ist üppig mit vergoldetem Ornament ausgeziert und von großen bunten Glasfenstern phantastisch beleuchtet. Kostbare Teppiche sind ausgelegt. In diesem “Maurischen Saal” ließ der König Ideen aus einem historischen Saal im Palast des Sultans Selim II. verwirklichen. An den Wänden hängen prunkvolle Leuchter, in der Mitte befindet sich ein Springbrunnen, daneben stehen Vasen mit Straußenfedern, bunt verglaste Fenster tauchen den Saal in ein Farbenmeer. Ludwig und seine Diener trugen hier türkische Tracht und rauchten Wasserpfeife anlässlich seines Geburtstages am 25. August. Die Iden zum orientalischen Dekor entdeckte der schwärmerische König in einem britischen Buch, da er sich gern und oft mit den Kulturen des Orients beschäftigte.
Auf unserer rund 2-stündigen Auto- / Busrundfahrt erzähle ich Ihnen als Gästeführer die Geschichte des Königshauses. Sie erfahren Details aus dem ungewöhnlichen Leben des schwärmerischen Königs sowie über die technischen und politischen Schwierigkeiten beim Bau der “Burg”. Sofort nach dem mysteriösen Tod des knapp 42jährigen Königs wurde der Bau eingestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. An Pfingstsonntag, 13. Juni 1886, waren der König und sein Leibarzt Dr. von Gudden von einem Spaziergang am Starnberger See am Abend nicht nach Schloss Berg zurückgekehrt. Ein Suchtrupp wurde losgeschickt. Der Leibfischer Ludwigs, Jakob Lidl an der Spitze, fischte die beiden leblos aus dem Starnberger See und erkannte eindeutig den Psychiater und seine Majestät. Was wirklich passiert ist, ist der Öffentlichkeit nicht bekannt. Die einzig wahre Geschichte wird es wohl nie geben.
Auf einen harten Fels gebaut steht Schloss Neuschwanstein hoch über der Pöllatschlucht mit grandiosem Blick hinüber zum Forgensee, Alpsee und nach Füssen.
Barbara Schöne, Reiseleiterin und Gästeführerin seit 40 Jahren
1873 erwarb König Ludwig II. von Bayern die Herreninsel als Standort für sein Neues Schloss Herrenchiemsee. Als Abbild von Versailles sollte dieses Schloss ein “Tempel des Ruhmes” für König Ludwig XIV. von Frankreich werden. Der bayerische Monarch verehrte den Sonnenkönig grenzenlos.
Der Verwirklichung gingen insgesamt 13 Planungsphasen voraus. 1878 wurde mit dem Bau des “Bayerischen Versailles” nach Plänen von Georg Dollmann begonnen. 1886, beim Tod von König Ludwig II., war das Schloss noch nicht vollendet. Einige Teile wurden später abgetragen.
Prunktreppenhaus
Neben den großen Schauräumen sind das Prunktreppenhaus, das Paradeschlafzimmer und die Große Spiegelgalerie besonders sehenswert. Das intime Kleine Appartement ist in Formen des französischen Rokoko gehalten und diente als Wohnung des Königs.
1876 legte Hofgärtendirektor Carl von Effner die endgültige Planung für einen großen Garten nach dem Vorbild von Versailles vor. Beim Tod des Königs waren nur die Gartenteile entlang der Hauptachse mit ihren berühmten Brunnen und Wasserspielen fertiggestellt.
König Ludwig II.-Museum
Das Museum ist in zwölf modern gestalteten Räumen im Erdgeschoss des Südflügels untergebracht und wurde 1987 eröffnet. Es widmet sich den Lebensstationen Ludwigs II. von der Geburt bis zum frühen tragischen Tod am 13. Juni 1886 im Starnberger See. Anhand von gemalten Portraits, Büsten, historischen Fotografien und originalen Prunkgewändern bekommt der Besucher Einblicke in die Vita des Königs und seines jüngeren Bruders Otto.
König Ludwig II. von Bayern, Fotografie von Franz Hanfstaengl, 1876
Als Mäzen des Komponisten Richard Wagner ging der König in die Musikgeschichte ein. Zu diesem Thema sind Portraits, schriftliche Dokumente sowie Theater- und Bühnenbildmodelle ausgestellt.
Die”Königsschlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee sind ebenso dokumentiert wie die anderen Bauprojekte König Ludwigs II.
Originale Prunkmöbel aus dem zerstörten königlichen Appartement der Münchner Residenz oder aus dem ersten Schlafzimmer von Schloss Linderhof sind Höhepunkte des Museums.
Schau- und Prunkstücke des Kunsthandwerks, vom König in Auftrag gegeben, dokumentieren den europäischen Rang der höfischen Münchner Kunst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Tagesausflug ab/bis Hotel in München mit dem Touristenbus / Limousine nach Prien/Chiemsee. Dann erfolgt die Überfahrt mit dem Dampfschiff auf die Herreninsel und Kutschfahrt oder Spaziergang durch den Inselpark zum Neuen Schloss. Vorab-Reservierung für den Eintritt mit Führung in der gewünschten Sprache ist unbedingt erforderlich.
Chiemsee Lake
Bavaria’s largest lake, also known as the „Bavarian Sea“, is surrounded by one of the loveliest and most diversified landscapes in Upper Bavaria. The stately palace of King Ludwig II was built on the Herreninsel, the largest island in Lake Chiemsee. King Ludwig II. had bought it to be away from the world, politics and from reality.
Barbara Schöne, official tour guide since 40 years
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