Museumsgründungen, Kulturbauten und Neuerwerbungen von König Ludwig I. für die Alte Pinakothek, die Glyptothek, die Antikensammlungen, das Ägyptische Museum und den Königsbau der Residenz
König Ludwig I. war überzeugt davon, dass die Wiege unserer abendländischen Kultur in Griechenland steht. Ludwig ließ weltberühmte Bauwerke errichten und machte aus München das “Isar-Athen”.
„Ludwig-Festival“ im Kunstareal, 23. Oktober 2016
Sieben Museen, Institutionen und Kunstführer im Kunstareal veranstalteten Sonntag, 23. Oktober 2016, ein „Ludwig-Festival“. In Führungen, Vorträgen und Stadtspaziergängen erfuhren die Besucherinnen und Besucher Hintergründe zu Ludwigs Museumsgründungen, Kulturbauten und Kunsterwerbungen.
Das Festival ging auf Initiative des Ägyptischen Museums zurück, wo man 2016 ein „Ludwig-Jubiläum“ feierte: Vor 200 Jahren hat der bayerische Monarch auf einer Pariser Auktion die ersten Aegyptiaca für Bayern erworben. Die Ankäufe waren Teil einer umfassenden Kunst- und Kulturpolitik. Diese legte den Grundstein dafür, dass München heute eine Kunst- und Kulturstadt von weltweitem Rang ist.
Teilnehmende Institutionen: Abtei St. Bonifaz. Alte Pinakothek. Histonauten Kunst-Tour. Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke. Neue Pinakothek. Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek. Staatliches Museum Ägyptischer Kunst.
Glyptothek: 200 Jahre Baubeginn der Glyptothek. Ein Museum für „Werke ausgezeichneter Schönheit“ –
Die Neue Pinakothek: die Grundsteinlegung der „neuen königlichen Pinakothek“ war 1846 und ist ein Haus für die Zeitgenossen Ludwig I.
Siegestor, Leopoldstr. 1: Ein Siegestor für keinen Sieg. König Ludwig I. und sein Triumphbogen
Alte Pinakothek: König ludwig I. ließ unendlich viele Bilder kaufen wie beispielsweise die „Madonna Tempi“
Dieses zauberhafte Gemälde der Madonna Tempi verdanken wir Raffaello Santi (1508)
Glyptothek – 200 Jahre Ägyptische Sammlung in der Glyptothek und im Ägyptischen Museum
Die Staatlichen Antikensammlungen im Kunstareal München sind eine der größten Antikensammlungen in Deutschland für griechische, etruskische und römische Kunst.
St. Bonifaz: Geschichte und Gegenwart von St. Bonifaz mit dem Grab Ludwigs I.
18 Uhr St. Bonifaz: Film-Soirée: „Ruhe kann mein Wesen nicht ertragen“. Ludwig I. von Bayern | Histonauten (Buch: Klaus Reichold, Regie: Thomas Endl, Bayerischer Rundfunk 2006)
Ägyptisches Museum | Gabelsbergerstraße 35 | 11 Uhr: Ludwig I. – 200 Jahre Altägypten in München / Dr. Sylvia Schoske: Das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst verdankt Ludwig I. einen guten Teil seiner heutigen Bestände an herausragender Plastik.
Getreu seinem Motto „Werke ausgezeichneter Schönheit will ich erwerben“ war König Ludwig nicht am Erwerb kompletter Sammlungen, sondern am Ankauf herausragender Einzelobjekte interessiert. So gab er die spätere Ausrichtung der Ägyptischen Sammlung als Kunstmuseum vor. Sylvia Schoske, Direktorin des Museums, führt durch das Haus und stellt die Erwerbungen Ludwigs I. vor.
Alte Pinakothek | Barer Str. 27 | 13 Uhr: Auf der Jagd nach der „Täubin“. Ludwigs Ankauf der „Madonna Tempi“ / Jochen Meister. Um die besten Werke in Europa erwerben zu können, hatte Ludwig ein Netzwerk von Kunstagenten zur Hand. Diese belieferten den König mit Angeboten oder wiesen auf besondere Stücke hin.
Der „Gallerieinspector“ seines Vaters, Johann Georg von Dillis, erster Direktor der Alten Pinakothek, wies den Kronprinzen 1808 auf ein relativ kleines Gemälde in Florenz hin, für das er sich sofort begeisterte. Er wollte es kaufen, falls es „gut und rein erhalten“ und der Preis angemessen wäre. Es handelte sich um eine Madonna im Besitz des Marchese Tempi.
Da Ludwig wegen befürchteter Konkurrenten die geplante Erwerbung geheim halten wollte, bekam sie den Decknamen „Täubin mit Jungem“. Es begann eine Jagd, die das Objekt der Begierde erst zwanzig Jahre später nach München führte. Dort war 1826, also vor knapp 200 Jahren, der Grundstein für die erste Pinakothek gelegt worden. Jochen Meister, Referent für Kunstvermittlung an den Pinakotheken, stellte das Gemälde und seine abenteuerliche Geschichte vor.
Die Glyptothek am Königsplatz präsentiert weltberühmte Originale und ist Münchens ältestes öffentliches Museum
Glyptothek – Königsplatz 3
Ein Museum für „Werke ausgezeichneter Schönheit“ / Dr. Roberto Díaz.
Nach der Ernennung Leo von Klenze zum Privatarchitekten für Ludwig I. begann 1816 der Bau der Glyptothek, die 1830 eröffnet wurde. Für die Glyptothek konzipierte Klenze ein Gebäude mit klassischer Fassade und quadratischem Grundriss. Wie viele Intellektuelle seiner Zeit war Klenze der Ansicht, dass es sich beim klassischen Stil um ein unvergängliches Ideal der Kunst handelte. Da man seit Winckelmann die ägyptische Kunst als den Beginn der Kunstgeschichte betrachtete, ist dem alten Ägypten der erste Raum gewidmet. In den anderen Sälen werden die Skulpturen der griechisch-römischen Zeit aus der Sammlung von Ludwig I. in chronologischer Anordnung ausgestellt.
Anfang des 19. Jahrhunderts hatte Ludwig I. damit begonnen, Kunstwerke aus der Antike zu sammeln. Im Einklang mit den Werten der philosophischen Ästhetik des 19. Jahrhunderts erwarb der bayerische Kronprinz und spätere König nur Objekte, die durch ihre künstlerische Schönheit hervorstachen. Bei einer Führung lernen die Besucher Details über die Geschichte dieses faszinierenden Gebäudes und die Entstehung der Sammlung von Ludwig I. kennen.
Bereits in jungen Jahren fasste Ludwig I. den Entschluss: „Wir müssen auch zu München haben, was zu Rom Museo heißt“.
Ludwig greift damit eine neue Idee auf: die Institution des Museums als ein Ort, an dem Kunst einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, war gerade erst im Entstehen. Mit der Glyptothek erbaut Ludwig das erste als solches geplante Antikenmuseum weltweit. Ludwig war in seiner Leidenschaft für die Antike wesentlich durch die Vorstellungen von J. J. Winckelmann geprägt.
Eines stand bei den Planungen für die Glyptothek aber von Anfang an fest: Die Kunstgeschichte beginnt nicht erst mit den Griechen und Römern! So entschied Ludwig die Ausstellung mit einem Ägyptischen Saal zu beginnen.
Max-Josephs-Platz
Ludwig I. und die Umgestaltung Münchens zum ‘Athen an der Isar’
Was wäre München ohne König Ludwig I.?
Königsplatz, Karolinenplatz, Wittelsbacherplatz, Odeonsplatz, Max-Joseph-Platz und die Ludwigstraße mit dem Siegestor zeugen von wahrhaft königlicher Größe.
Dem Palazzo Pitti in Forenz nachempfunden ließ König Ludwig I. den Königsbau errichten, der heute die Schatzkammer und die Akademie der Schönen Künste beherbergt sowie seine prachtvolle klassizistische Zimmerflucht mit Königsthron.
Die städtebaulichen Anlagen bilden zusammen mit den vollendeten prominenten Bauten ein einzigartig schönes klassizistisches Stadtensemble, das in Deutschland seinesgleichen sucht. Als begeisterter Antikensammler und passionierter Philhellene war es Ludwigs erklärtes Ziel, München zum „Athen an der Isar“ zu machen. München sollte die führende deutsche Kunststadt des 19. Jahrhunderts werden. Ludwigs heute noch so lebendigen Geist spürt man auf dem kunsthistorische Stadtspaziergang nach. Es werden die wichtigsten Leistungen des Königs und seiner Stadtplaner und Architekten vorgestellt. Dies waren u.a. Karl von Fischer, Friedrich von Gärtner, Leo von Klenze und Friedrich Ludwig von Sckell.
Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke – Leopoldstraße 1
Ein Siegestor für keinen Sieg. König Ludwig und sein Triumphbogen – Das Siegestor gehört zu den bekanntesten Wahrzeichen Münchens. Ludwig I. ließ es 1843 – 1850 von seinem Hofarchitekten Friedrich von Gärtner erbauen. Mit dem Bogenmonument eiferte er den römischen Triumphbögen nach (Loggia dei Lanzi in Florenz).
Ein mächtiger Löwe aus Stein in den Arkaden des Siegestors
Das Siegestor war eines der Lieblingsprojekte des Königs, um das er sich selbst mit viel Engagement und sogar Baustellenkontrollen kümmerte. Es gibt in München wenige Denkmäler, die mit der handwerklichen Qualität und Perfektion des Siegestores konkurrieren können. Von 1995 -1999 wurde das Tor umfassend saniert. Der Restaurator weiß von manch unbekannten Dingen zu berichten und kennt Geheimnisse.
Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke – Katharina-von-Bora-Straße 10
Der Konstantinbogen in Rom gilt als Vorbild des Münchner Siegestores. Das Siegestor von Ludwig I. in München orientiert sich an neuzeitlichen, aber vor allem an antiken Monumenten.
Der mit dem Bau beauftragte Hofarchitekt Friedrich von Gärtner reiste eigens zum Studium antiker Vorbilder nach Rom. Der monumentale Konstantinsbogen, von Kaiser Konstantin dem Großen 312–315 n. Chr. errichtet, beeindruckte Hofarchitekt von Gärtner in besonderer Weise und diente ihm als Vorlage für die Konzeption des Siegestores. Ein Modell dieses Vorbildes des Münchner Bogens befindet sich seit diesem Sommer als Dauerleihgabe des Metropolitan Museum in New York im Museum für Abgüsse klassischer Bildwerke. So lassen sich aus nächster Nähe Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Siegestor betrachten.
Alexander Freiherr von Branca errichtete diesen Neubau der Neuen Pinakothek in den 1980er Jahren
Neue Pinakothek – Barer Straße 29
Die Grundsteinlegung der „neuen königlichen Pinakothek“ war 1846 und sollte Ein Haus für die Zeitgenossen werden. Nachdem 1836 die Alte Pinakothek eröffnet worden war, wurde nur zehn Jahre später am 12. Oktober der Grundstein gelegt für eine „neue königliche Pinakothek“.
Ludwig plante ein Museum für „Gemälde aus diesem und aus künftigen Jahrhunderten“, das er aus eigenen Mitteln finanzierte und der Öffentlichkeit als Pendant zur älteren Pinakothek präsentierte. Der Bau August von Voits wurde im Krieg zerstört. Heute ist die Neue Pinakothek, entworfen von Alexander Freiherr von Branca und 1981 wiedereröffnet, ein herausragendes Beispiel des Museumsbaus der 1980er Jahre.
Vieles in der Sammlung weist noch auf den königlichen Gründer hin, der beispielsweise die Gemäldesammlung seines Baumeisters Leo von Klenze erwarb. Die Kunsthistorikerin Esther Emmerich erläutert die Geschichte dieser besonderen Sammlung und die Absichten, die Ludwig mit Carl Rottmanns Griechenland-Zyklus verfolgte, in dem er selbst auftaucht.
St. Bonifaz – Karlstraße 34
Die Geschichte und und die Gegenwart von St. Bonifaz mit dem Grab Ludwigs I. ist höchst interessant.
Der Königsplatz mit seinen Gebäuden war ein Lieblingsprojekt Ludwig I., das er schon als Kronprinz begonnen hatte vorzubereiten. In der Basilika St. Bonifaz, die ein Teil dieses Ensembles ist, hat er seine letzte Ruhestätte gefunden. Bei einer Führung durch die Basilika wird dieser Teil seines Wirkens vorgestellt und auch das Grab des Königs besucht. „Ruhe kann mein Wesen nicht ertragen“, schrieb einst Ludwig I. von Bayern. „Feurig muß das Leben mir schäumen, sehnen will ich und schwärmen und träumen“, dichtete Ludwig I. Tatsächlich blieb er zeitlebens ein rastloser Geist. Allein in Italien weilte er mehr als 30 Mal.
Von jeder Reise brachte Ludwig eine neue Anregung mit nach Hause: Der Poseidon-Tempel in Paestum inspirierte ihn zur Walhalla, eine 1828 im Schatten des Vesuv entdeckte Villa zum „Pompejanum“ in Aschaffenburg. Selbst sein Altersruhesitz in der Pfalz hat ein südliches Vorbild: das Landgut seiner langjährigen Geliebten Marianna Florenzi in Umbrien.
Eröffnung des Monopteros im Englischen Garten
Der Monopteros bietet einen Ausblick über den südlichen Teil des Englischen Gartens und die Skyline der Münchner Altstadt. Diesen griechischen Tempel ließ König Ludwig I. zu Ehren von Kurfürst Karl Theodor errichten, dem Gründer des Englischen Gartens.
Der Monopteros im Englischen Garten wurde kürzlich von seiner Verschalung befreit und ist nach abgeschlossener Sanierung nun wieder in seiner ganzen Pracht zu bewundern.
Liebe Freundinnen und Freunde der bayerischen Schlösser, Gärten und Seen,
wenn die Wiesn vorbei ist, wird es Zeit für Kunst & Kultur und besonders für die Residenzwoche München. Dann öffnet die Residenz ihre Tore unter dem Motto „Lebendige Geschichte“. Freuen Sie sich auf viele Sonderführungen und exquisite Konzerte.
Genießen Sie faszinierende Augenblicke in der Residenz wie hier in der Ahnengalerie! Es gibt Wanderausstellung „Gut gebrüllt – Löwen aus Bayerns Schlössern und Burgen“ des Museums der Stadt Füssen.
VOM WASSER AUF DIE STRASSE
Flößerei in der Umbruchszeit
Eine Ausstellung des Flößer-Kulturvereins München Thalkirchen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Bezirk Oberbayern Kuratorin: Dr. Christine Rädlinger
Warentransporte auf dem Wasserweg waren über Jahrhunderte hinweg die bevorzugte und oft auch einzig mögliche Art, Handelsgüter über weitere Strecken hinweg zu verschicken. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erschwerte der Bau von Kraftwerken auf den Flüssen Isar und Loisach zunehmend diese bewährte Transportart. Gütertransporte konnten nun auf solide gebauten Straßen und auf neu angelegte Eisenbahntrassen umgeleitet werden. Flößer beförderten nach 1900 fast ausschließlich Brenn- und Bauholz und/oder organisierten an den Wochenenden Vergnügungsfahrten für Ausfl ügler. Die Ausstellung zeigt diese Veränderungen auf und stellt anhand einiger Flößerfamilien an Isar und Loisach dar, wie die Flößer versuchten, diesen schwierigen Lebensbedingungen zu begegnen. Weitere Schwerpunkte der Ausstellung werden die Flutung der ehemaligen Flussstrecke bei Fall sowie die Flößer von Benediktbeuern bzw. Schönmühl sein.
Oktoberfest
Die “Wiesn” beginnt mit strahlendem Sonnenschein oder manchmal auch nass-kalt. Stets gibt es bereits am ersten Oktoberfest-Sonntag viele vergnügte Gäste aus nah und fern. Sie genießen den Besuch des traditionellen und farbenfrohen Trachten – und Schützenumzug. Aus Sicherheitsgründen passieren sie die freundlichen Kontollen am Haupteingang. Jeder Wiesnbesucher, ob groß oder klein, aus München oder aus Fernost, fühlte sich wie in den letzten Jahrzehnte – einfach gut!!!
Eine der 14 herrlich geschmückten Festhallen auf dem Oktoberfest
Hopfen und Malz – Gott erhalt’s
Barbara Schöne, Stadträtin a. D., Offizieller Stadtführer, Mitglied im Biergartenverein seit 25 Jahren
Das Münchner Kindl eröffnet 1810 das Oktoberfest auf einem Fass Bier
Der Englische Garten ist mit einer Fläche von 375 Hektar die größte innerstädtische Parkanlage der Welt – größer noch als der Central Park in New York oder der Hyde Park in London oder der Bois de Boulogne in Paris. Mit seinen plätschernden Bächen, verschlungenen Pfaden, über 200 Jahre alten hohen Laubbäumen, malerischen Seenlandschaften, blühenden Wiesen und beschaulichen Biergärten – ein Bild wie aus dem Bilderbuch und der beliebteste Treffpunkt der Münchner zum Entspannen und Sporteln.
Bei einer romantischen Kutschfahrt erkunden Sie mit mir die vielen Abwechslungsmöglichkeiten wie die riesengroßen Biergärten unter schattigen Kastanien, kutschieren zum Japanischen Teehaus, fahren den Schwabinger Bach entlang (wo unzählige Sonnenhungrige brutzeln) und bis in den Nördlichen Teil des Englischen Gartens jenseits des Mittleren Rings zum “Aumeister”. Anschließend machen wir einen ausgedehnten Spaziergang bei “Dr. Wald”. Die von Bäumen in die Luft abgegebenen ätherischen Öle sind wohltuend für die Atemwege und stärken das Immunsystem. Lassen Sie die natürliche Magie der herrlichen Laub- und Nadelbäume auf sich wirken. Der Englische Garten ist auch ein Biotop, das bis zu 500 verschiedenen Brutvögeln ein Zuhause bietet, ebenso etlichen Eichhörnchen, Fledermäusen und anderes Getier wie Feldhasen.
Hunde fühlen sich am wohlsten im nördlichen Teil (275 ha) mit großer Hundewiese und schönen Bächen, in denen sie baden können. Anschließend gibts eine Brezn im kleinen”Hofbräuhaus”
Geschichte
Bis zum Jahr 1788 war der Englische Garten eine Auenlandschaft. Ein schier undurchdringlicher Wald diente als Jagdgelände der bayerischen Fürsten aus dem Hause Wittelsbach. Unter Kurfürst Karl Theodor aus der Pfalz initiierte 1777 der Anglo-Amerikaner Benjamin Thompson die Anlage eines Volksparks. Ganz nebenbei hat der in Massachusetts geborene spätere Graf Rumford die Kartoffel in Bayern eingeführt.
Die Grund-Idee war zunächst ein „Militärgarten“, in dem sich Soldaten in Friedenszeiten betätigen sollten und selbst versorgen konnten. Doch bald wurde daraus ein Volksgarten im englischen Landschaftsstil im Gegensatz zu den bislang bei Hofe gefeierten französisch angelegten symmetrischen Blumenrabatten und geschnittenen Hecken. Am 13. August 1789 – im Jahr der Französischen Revolution und des Sturms auf die Bastille – wurde der Volksgarten im Englischen Landschaftsstil eröffnet und den damals 40 000 Münchnern freigegeben. Dieses Datum des 13. August 1789 kann man sich ruhig merken!
Das kaum sichtbare Japanische Teehaus ist umgeben von einem malerischen See und herrlichen Bäumen auf einer künstlichen Insel.
So geheimnisvoll präsentiert sich der Englische Garten. Zu verdanken ist die Schönheit der grünen Lunge Münchnes in erster Linie Hofgartenintendant Friedrich Ludwig von Sckell, der sich englische Gartenanlagen zum Vorbild machte (beispielsweise den royalen “KEW” Garden nahe London). Als Stadtplaner zuerst in Schwetzingen, Bruchsal, Paris und vier Jahre lang in England war von Sckell unter anderem an der gärtnerischen Gestaltung der Sonnenstraße und des Karlsplatzes beteiligt. von Sckell verstarb im Alter von 72 Jahren am 24. Februar 1823 in München. Der Englische Garten wurde ein populärer Volksgarten für Jung und Alt. Auf den ausgedehnten Rasenflächen kann man Volleyball oder Frisbee spielen. Es gibt Bolzplätze zum Kicken. Zwischen den Bäumen können Slacklines oder Hängematten aufgespannt werden. Am Eisbach kann (auch nackt) gebadet werden.
Glasklares Wasser sprudelt am Ende des Eisbachs – dort am sprudelnden Wasserfall ist Baden strengstens verboten.
Eine von Münchens Top-Attraktionen: Die Eisbachwelle gilt weltweit als konstanteste, größte und beste Flusswelle mitten in einer Großstadt. Im Eisbach besteht laut Stadt ein generelles Badeverbot. Nur das Surfen am Haus der Kunst ist geduldet – NUR für geübte Profi-Surfer, die seit 30 Jahren Sommer wie Winter, Herbst wie Frühjahr in ihren Neopren-Anzügen auf’s Brett springen und versuchen, so lange wie möglich vor bzw. auf der Welle zu surfen, bevor die Spitze ihres Surfbretts ins Wasser eintaucht und der Surfer nebst Surfbrett im reißenden Eisbach untertaucht. Um nach einer gewissen Weile wieder aufzutauchen, zu verschnaufen und platschnass jedoch strahlend zurückzukehren, sich in die Schlange der wartenden Surfer einzureihen und es erneut zu versuchen – mit einer Begeisterung, die ansteckt und viele Zuschauer jubeln lässt. Fotos von Eisbach-Surfern ganz am Ende dieses Beitrags ….
Lassen Sie die natürliche Magie eines abwechslungsreichen Spaziergangs in schadstofffreier Luft auf sich wirken.
Die Eisbachwelle am Eingang zum Englischen Garten neben dem Haus der Kunst in der Prinzregentenstraße begeistert Surfer und Schaulustige aus aller Welt. Diese Welle gilt weltweit als konstanteste, größte und beste Flusswelle mitten in einer Großstadt. Seit 40 Jahren wird hier gesurft. Im Stadtteil Lehel tritt an der Prinzregentenstraße, nur wenige Schritte vom Haus der Kunst entfernt, der Eisbach an die Oberfläche. Der Bach ist dort nicht nur eiskalt (8 Grad), sondern auch extrem reißend schnell. Eine Steinstufe an der Austrittsstelle erzeugt eine etwa einen halben Meter hoch stehende Welle. Deshalb sind die meisterhaft surfenden Eisbach-Surfer so berühmt. Sie sorgen auf einer Welle direkt an der Brücke der Prinzregentenstraße für Urlaubs-Feeling. Weitere Fotos mit Surfern auf der Eisbachwelle ganz unten auf dieser Seite …
Eisbachwelle ist wieder frei – jedoch mit neuen Sicherheitsregeln
Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat spontan aus der REHA entschieden, dass die Eisbachwelle für Surfer ab 27. Juni 2025 wieder freigegeben ist. Der Abschlussbericht der Staatsanwaltschaft nach der Tragödie vom 17. April 2025 habe gezeigt, dass die genaue Ursache des Unfalls an der Eisbachwelle nicht abschließend geklärt werden konnte und dass es „kein Verschulden der Stadt“ gab. Zudem gelten ab sofort neue Sicherheits-Regeln für die Benutzung der Welle:
Nachtfahrverbot: Surfen ist nur in der Zeit von 05:30 bis 22 Uhr erlaubt. Das entspricht auch den Empfehlungen der Feuerwehr, die die Rettung von Menschen bei Dunkelheit als erheblich gefährlicher einschätzt.
Es darf ausschließlich mit einer selbst öffnenden Leash (Sicherheitsleine) gesurft werden. Das soll ermöglichen, dass sich Surfer im Gefahrenfall von ihrem Brett lösen können, um nicht – wie bei dem Unglück vom April passiert – unter Wasser zu geraten.
Die Welle darf nur von erfahrenen und körperlich fitten Personen genutzt werden.
Surfen ist grundsätzlich nur mit Begleitung erlaubt. Diese passt vom Ufer aus auf und alarmiert im Notfall die Rettungskräfte (Buddy-Prinzip). Und nicht nur OB Reiter wünscht den Surfern: „Viel Spaß auf der Welle und passt auf euch auf!“
Was bietet der Englische Garten ausserdem seit über 200 Jahren: Ein 78 Kilometer langes Wegenetz bietet viele abwechslungsreiche Möglichkeiten für Jogger, Radfahrer, Inline-Skater oder Spaziergänger mit Hunden (an der Leine), für die es sogar eine großzügig angelegt Hundewiese im nördlichen Teil gibt. Etwas ruhiger geht es am Kleinhesseloher See zu. Man kann in dem See zwar nicht schwimmen aber eine lustige Bootsfahrt mit einem Ruderboot unternehmen. Ein Besuch im populären Biergarten neben dem Seehaus bietet zusätzliche Abwechslung. Auf dem zugefrorenen See amüsieren sich im Winter Schlittschuhläufer. Rodler amüsieren sich am Monopteros, der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit im Englischen Garten. Es ist der einzige griechische Tempel seiner Art in Deutschland.
Im 1791 erbauten Rumfordschlössl ist ein Jugendtreff untergebracht. Passend zur Lage im Grünen wird den Kindern und Jugendlichen beigebracht, wie wichtig Umweltschutz ist. Es ist schön, mitten in der Stadt so im Einklang mit der Natur zu leben. Heute lockt der Englische Garten mehr als fünf Millionen Menschen im Jahr an.
Im traumhaft schönen nördlichen Teil geht es beschaulicher zu. Hier kann man insbesondere viele Yoga-und Tai-Chi-Gruppen beobachten. Auch das Amphitheater befindet sich im Nortteil des Englischen Garten. In der Nähe der Universitätsreitschule finden Pferdefreunde ausgedehnte Reitwege und Möglichkeiten zum Geländespringen.
Der Chinesische Turm ist eine Kopie des Chinesischen Turms in Kew Garden (England) und der wiederum ist eine Kopie der Majolika-Pagode in Peking genannt Himmelstempel.
Der Biergarten am Chinesischen Turm ist der zweitgrößten Biergarten von München. Im Schatten vieler Kastanienbäume und rund um den Turm treffen sich Einheimische wie Touristen – rund 5 Millionen pro Jahr. Am Wochenende lauschen die Besucher einer Blaskapelle und genießen die bayerische und böhmische Volksmusik unter der Leitung von Trompetensolist Mathias Achat. Am Wochenende und an heißen Sonnentagen muss man bei der Essensausgabe schon mal etwas anstehen. Am besten bringt man seine eigene Brotzeit von zu Hause mit und kauft sich lediglich das Bier beim Wirt (Hofbräu). Einmal im Jahr findet am dritten Juli-Sonntag am Chinesischen Turm der Kocherlball statt, der auf eine Tradition aus dem 19. Jahrhundert zurückgeht — eine Riesengaudi ab 5 Uhr morgens im Kostüm eines Kochs, einer Dienstmagd oder einer Madame mit Chapeau und Queu.
Der Kleinhesseloher See ist ein beliebtes Ausflugsziel der Münchner. Im Seehaus am Kleinhesseloher See genießt das schicke Schwabinger Publikum den Feierabend. An den Plätzen direkt am See kann man allerlei Enten beim bunten Treiben beobachten oder sich ein Ruderboot mieten. In der kalten Jahreszeit kann der See den Schlittschuhläufern und Eisstockschützen als Eisplatz dienen. Im Seehaus und im schönen Restaurantgarten mit urigem Lokal wird man sehr nett von der Familie Rland Kufler bedient (internationale Küche).
Glühender Abendhimmel über dem Englischen Garten
Im nördlichsten Teil des Englischen Gartens liegt der populäre Aumeister. Das war früher das Königliche Jägerhaus, welches 1810 erbaut wurde. Der Biergarten liegt sehr idyllisch unter schattigen Bäumen. Dort empfiehlt sich der „Steckerlfisch“.
Auf meiner Führung durch den Englischen Garten begleite ich Sie natürlich auch zum Chinesischen Turm, dem bekannteste Bauwerk und Wahrzeichen des Englischen Gartens. Der 25 Meter hohe Turm wurde 1789 nach einem Vorbild des 50 m hohen Chinesischen Turms im königlichen Kew Garden im Südwesten Londons erbaut. Der Chinesische Turm wurde im Englischen Garten als Aussichtsturm gebaut. Da die Bäume inzwischen viel höher sind als der Turm aus Holz von 1789, hat sich seine ursprüngliche Funktion erübrigt. Nur die Blaskapelle darf über die hölzerne Wendeltreppe den ersten Stock betreten und sorgt in der Sommerzeit für beste Stimmung im Biergarten. Diese Blaskapelle heizt auch in der Ochsenbraterei auf dem Oktoberfest ein und ist seit 10 Jahren ein guter Partner der Wirtefamiie von Antje Haberl. Neben dem Chinesischen Turm stehen ein historisches Kinderkarusell, Rikschas und Pferde-Kutschen.
König Ludwig I. lies einen offenen Rundtempel im griechischen Stil auf einem 15 m hohen, künstlichen Hügel erbauen zu Ehren von König Maximilian I. sowie von Kurfürst Karl-Theodor, dem Erbauer des Englischen Gartens – den Monopteros.
Der Monopteros wurde als offener Rundtempel mit 10 Säulen im griechischen Stil 1835 von Architekt Leo von Klenze im Auftrag König Ludwig I. errichtet, und zwar zu Ehren von König Maximiian I. (dem Vater von König Ludwig I.) sowie zu Ehren des Erbauers des Englischen Gartens, des pfälzer Kurfürsten Karl-Theodor. Vom Monopteros aus bekommt man den wohl besten Ausblick über den Park bis zu den Türmen der historischen Altstadt: den Doppeltürmen der Frauenkirche, den Turm des Alten Peters und den Turm des Neuen Rathauses mit dem Münchner Kindl auf der 85 m hohen neogotischen Turmspitze. Der Panoramablick über die Stadt ist beeindruckend und wunderschön.
2016 wurde der Monopteros renoviert und erhielt seine ursprünglich sehr farbige Fassung in der Kuppel und auf dem Dach bzw. dem rot/grünen Pinienzapfen als Höhepunkt. Um den Monopteros herum wurde ein neuer Rasen angepflanzt. Langeweile kommt hier sicher nicht auf. Für die Pflege des Englischen Gartens beschäftigt die Bayerischer Verwaltung für Schlösser, Gärten und Seen rund 60 Mitarbeiter.
Das Japanische Teehaus „KanShoAn“ wurde 1972 der Stadt München anlässlich der XX. Olympischen Sommerspiele von der Japanischen Partnerstadt Saporro geschenkt. Der frisch angelegte Japanischen Garten und das Teehaus sind ein Zeichen deutsch-japanischer Freundschaft der Städtepartnerschaft von München und Saporro. In Sapporo haben 1972 die XX. Olympischen Winterspiele stattgefunden.
Erkunden Sie mit mir auf diesem Naturspaziergang weitere Denkmäler und Sehenswürdigkeiten umgeben von prachtvollen Bäumen, die vor über 220 Jahren gepflanzt worden sind. Der General-Intendant des Englischen Gartens war nach Friedrich Ludwig von Sckell dann Reinhard Freiherr von Werneck, der in diesem Stadtpark den Kleinhesseloher See als künstlichen See anlegte mit drei Inseln. Die größte Insel ist den Wasservögeln vorbehalten, die hier “mausern”. Deshalb kann man vom Ruderboot aus viele Federn rund um diese Insel herum im Wasser schwimmen sehen. Münchens grüne Lunge – vollendet so, wie wir sie heute kennen und lieben.
Barbara Schöne
Barbara Schöne, Stadträtin a.D. – Offizielle Gästeführerin von München in Deutsch, Englisch und Französisch
PS Wie schön, dass der Freitaat Bayern als Eigentümerin des Englischen Gartens die vom Grün/Rot dominierten Münchner Stadtrat beschlossene, sogenannte Park-Tram auch weiterhin nicht genehmigt, sondern bei seinem VETO bleibt: Eine teure Straßenbahn durch den Englischen Garten wird NICHT gebaut, zumal umweltfreundliche E-Busse den Park queren von der Münchner Freitheit kommend und nach Bogenhausen fahrend. Das Steuergeld, das für die Verlegung der neuen Straßenbahnschienen ausgegeben werden sollte, kann in andere Verkehrsprojekte fließen, die nicht der “Grünen” Ideologie dienen sollen sondern der Münchner Bevölkerung zum allgegenwärtigen Thema umweltfreundlicher Mobilität.
Auf dem Spaziergang vom Englischen Garten in den nördlichen Teil des Hofgarten und zur Bayerischen Staatskanzlei kommt man beim “Harmlos“ vorbei.
Er sieht tatsächlich ganz harmlos aus, der griechische Jüngling Antinoos. Dass der Volksmund ihn “Harmlos” nennt, hat aber trotzdem nichts mit seinem Aussehen zu tun – sondern mit der Inschrift auf der 1803 von Franz Jakob Schwanthaler geschaffenen Skulptur in der Grünanlage des Prinz-Carl-Palais. Vor über 220 Jahren wurde die „Harmlos“-Statue hier am Übergang unter Bäumen platziert und war oft Treffpunkt von Liebespaares.
An einer Tafel heißt es :”Harmlos wandelt hier / dann kehret neu gestärkt zu jeder Pflicht zurück“. Aus diesen Worten, an die sich die lebensgroße Jünglingsgestalt abstützend lehnt, resultiert der volkstümliche Name „Harmlos“. Das kann man natürlich auch spaßig missverstehen; da ließen sich die Münchner nicht zweimal bitten. So erhielt diese eindrucksvolle Marmorstatue den Spitznamen “Harmlos”.
Nahe Prinz-Carl-Palais
Am Sockel haben sich der Stifter und der Bildhauer verewigt: Heinrich Theodor Graf Morawitzky (einst bayerischer Justiz- und Kultusminister) und Franz Jakob Schwanthaler. Die heutige Statue ist eine Kopie. Das Original steht im Residenzmuseum.
Interessant sind die mit einer Glaseinhausung geschützten alten Mauern über einem Hofbrunnenwerk des 19. Jahrhunderts
Brunnenanlage
Le Jardin Anglais (Englischer Garten) et ses alentours si pittoresques
Le Jardin anglais est l’un des plus grands parcs urbains au monde avec une multitude de pistes cyclabes, des cours d’eau idylliques, le lac Kleinhesseloher See et plusieurs “Jardin à Bierre” (Biergärten). Le plus célèbre des ces jadins à bierre est celui du Chinesischer Turm. Il est là où les touristes et les Munichois savourent ensemble l’atmosphère conviviale à l’ombre des marroniers.
A la bordure du parc, le long de la Prinzregentenstraße, se dressent deux musées à ne pas manquer: la Haus der Kunst, un centre international de l’art contemporain avec expositions changeantes, et le Bayerische Natinalmuseum. Ce dernier est consacré à l’art occidental, du Haut Moyen Age aus XIXe siècle surtout en provenance de Bavière. La collection de crèches est l’une des plus importantes et les plus précieuses du monde, surtout à voir vers Noel!
Il y a souvent des spectateurs enthousiastes sur le pont situé entre les deux muséss: ils encouragent les surfeurs urbains de l’ Eisbach. Des jeunes sportifs exercent leurs talents d’ acrobate été comme hivers sur une vage artificielle.
Je serais très heureuse de vous y amener pour regarder et filmer ces sportifs extraordinaires en pleine ville.
Barbara Schöne, Guide Officielle de Munich
Zu einer der größten Touristenattraktionen gehört die Eisbachwelle, die unter der Prinzregentenstraße (gleich neben dem Haus der Kunst) hervorschießt und eine Riesengaudi ist für Surfer in ihren Neoprenanzügen – Sommer wie Winter -:) -:) -:)
Die weltberühmte Eisbachwelle am Haus der Kunst
Les surfeurs très courageux dans le Jardin Anglais
Offizielle Gästeführerin von München in Deutsch, Englisch und Französisch
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