TIERPARK HELLABRUNN

TIERPARK HELLABRUNN

Die Welt entdecken – tierisch nah!

Auf geht’s zu den beiden Eisbärenbabys und weiteren 19.000 exotischen und einheimischen Tieren im Naturpark mitten in München, dem Geozoo der Zukunft

Mitten im München lade ich Sie ein, den ersten Geozoo der Welt bei einem Erlebnisausflug die Tierwelt aller Kontinente zu besuchen. Hier leben – nach Erdteilen geordnet – mehr als 750 exotische und heimische Tierarten. Das 40 Hektar große Naturparadies im Landschaftsschutzgebiet der Isarauen bietet die perfekte Abwechslung zur Großstadt. Aufgrund seiner vielen Wasserläufe und Brücken wird der Münchner Tierpark auch „Venedig unter den Zoos“ genannt. Der 1911 gegründete Tierpark Hellabrunn zählt zu den renommiertesten wissenschaftlich geführten Zoos Europas.

Erster Geozoo der Welt

Hellabrunn ist der erste Geozoo weltweit: Seit 1928 leben hier die Tiere nach Kontinenten geordnet. Ein Spaziergang mit mir als Ihrem Gästeführer durch Hellabrunn ähnelt einer Reise durch spannende Tierwelten vom Polar nach Afrika, von Europa nach Asien, von Amerika nach Australien. In natürlichen Lebensgemeinschaften bewohnen Hellabrunns Tiere, ganz wie in ihrer Heimat, gemeinsam großzügige Anlagen.

Das Geozoo-Konzept soll in Hellabrunn wieder stringent verfolgt werden, nachdem es sich in den letzten Jahrzehnten teilweise gelockert hatte. Der Ziel- und Entwicklungsplan von 2012 beinhaltet eine Beschreibung der aktuellen Situation sowie klare Leitlinien für die Zukunft:

Nach Erdteilen geordnet sid die Highlights gleichmäßig auf der 40 Hektar großen Fläche verteilt und haben für die Tiere optimal ausgestattete Gehege. Seit der Eröffnung der 10.000 Quadratmeter großen afrikanischen Giraffensavanne im Jahr 2013 leben Giraffen, Erdmännchen und Stachelschweine am Isar-Eingang im neuen Afrika-Bereich des Tierparks. Das ist ein erster großer Schritt auf dem Weg zum Geozoo der Zukunft.

Hellabrunner Elefanten testen ihr neues Zuhause

Seit 3. August 2016 prüfen die Elefantendamen Temi, Mangala, Panang und Steffi das neue Hellabrunner Elefantenhaus auf Standfestigkeit und Baumängel. Aufgrund der starken Regenfälle verzögern sich die Arbeiten auf den Außenanlagen.

Tierpark Hellabrunn

Copyright: Tierpark Hellabrunn / Marc Müller: Elefantenhaus

In den letzten Tagen verbrachten die vier Elefantenkühe ihre Nächte bereits im neuen Elefantenhaus. Am Mittwochmorgen, den 3. August war es erstmals soweit: Für die vier Dickhäuterinnen öffneten sich die Tore des komplett sanierten Elefantenhauses.

Während sich die Arbeiten im Inneren des Hauses dem Ende zuneigen, gibt es aufgrund der vielen und sehr starken Regenfälle in den letzten Wochen auf der Außenanlage einen Bauverzug. Deshalb verschiebt sich die Eröffnung auf Ende Oktober. Auch die für den 7. Oktober geplante Benefiz-Gala ist vorerst abgesagt. „Bei einem solchen Bau gibt es viele Unwägbarkeiten, die trotz sorgfältiger Planungen nicht kalkulierbar sind. Um hier auf der sicheren Seite zu sein, haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen“, erklärt Tierpark-Direktor Rasem Baban.

Hellabrunn – Stationen einer Erfolgsgeschichte

Der 1911 gegründete Tierpark Hellabrunn kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. In den über hundert Jahren seines Bestehens hat sich das einzigartige Naturparadies im Landschaftsschutzgebiet der Isarauen zu einer zoologischen Einrichtung ersten Ranges entwickelt. Erfahren Sie einige wichtige Stationen, die Hellabrunn zu dem gemacht haben, was es heute ist. Es ist eine faszinierende Welt der Natur, die mit modernsten zoologischen Anlagen unvergessliche Tierbegegnungen möglich macht.

1911 –Eröffnung des Tierparks

Der Tierpark Hellabrunn öffnet am 1. August 1911 seine Pforten. Der künstlerische Generalplan für den Tierpark nutzt das Hanggelände mit Nagelfluhfelsen und die vom „Auer Mühlbach“ durchflossene Auenlandschaft, um eine naturnahe Tierhaltung zu ermöglichen.

1914 –Dickhäuterhaus

Das Dickhäuterhaus nach einem Plan des Architekten Emanuel von Seidl kann eröffnen. Das später auch als Warmhaus und inzwischen als Elefantenhaus bezeichnete Gebäude steht noch heute und wird derzeit aufwendig saniert.

1922 –Schließung in der Inflationszeit

In Deutschland herrscht Inflation. Der Tierpark muss wegen Geldmangels vorübergehend schließen.

1925 –Beginn des Wiederaufbaus
Ein Tierparkausschuss innerhalb des „Hilfsbundes der Münchner Einwohnerschaft“ wird gegründet – der Wiederaufbau des Tierparks steht an.

1928 –Wiedereröffnung – erster Geozoo der Welt

Am 23. Mai 1928 erfolgt die Wiedereröffnung als Münchener Tierpark Hellabrunn AG. Der Direktor Heinz Heck greift Ideen von Carl Hagenbeck auf und konzipiert den Tierpark als ersten Geozoo der Welt. Die Tierarten werden nach geographischer Herkunft angeordnet.

1944 –Schließung des Tierparks

Wegen anhaltender Luftangriffe ist der Tierpark gezwungen, seinen Betrieb einzustellen.

1945 –Neustart nach dem Krieg

Im Zweiten Weltkrieg erleidet der Zoo schwere Bombenschäden, zahlreiche Tiere fallen den Luftangriffen zum Opfer. Trotzdem kann der Tierpark bereits Mitte Mai 1945 wiedereröffnen. Die Provisorien bleiben lange bestehen, für Neubauten fehlt auf Jahre hinaus das Geld.

1960 –Millionenspende

Helmut Horten spendet dem Zoo über eine Million Deutsche Mark. Mit Hilfe dieser Finanzierung wurden Anlagen für Wildziegen, Wildschafe, ein Wolfsgehege sowie Ausstellungspavillons gebaut.

1972 –Grundlegende Erneuerung

Schritt für Schritt erfolgte die Erneuerung fast aller Anlagen. So wurde bereits seit 1970 die Menschenaffenstation renoviert. Es entstanden Außenanlagen für Gibbons.

1975 –Polarium

Das neue Polarium mit Anlagen für Moschusochsen bietet Pinguinen, Eisbären und Robben ein neues Zuhause. Ein Kindertierpark und Streichelzoo machen Hellabrunn nicht nur für die Jüngsten attraktiver.

1980 –Vogelvoliere

Die neue Großvoliere für Vögel ist bezugsfertig. Ein 18 m hohes, dünn maschiges und technisch äußerst anspruchsvoll verknüpftes Edelstahlgewebe überspannt eine Fläche von 5.000 m².

1983 –Affenhaus

Nach Plänen von Architekt Jörg Gribl wurde das Affenhaus, die heutige „Welt der kleinen Affen“, mit einer Anlage für Lemuren, Neuweltaffen und Siamang erweitert.

1990 –Nashornhaus

Die neue Anlage für Panzernashörner und Tapire, das erste Projekt des Architekten Herbert Kochta, wurde fertiggestellt.

1995 –Dschungelzelt

Tierpark Hellabrunn

Tiger im Geo- Zoo Hellabrunn

Mit dem Dschungelzelt für Raubkatzen bekam der Tierpark einen weiteren Publikumsmagneten. Die zeltartige Dachkonstruktion besteht aus einem Luftkissen mit spezieller Folie.

1997 –Schildkrötenhaus mit Insektarium

Das Schildkrötenhaus mit Insektarium schaffte eine neue Attraktion in Hellabrunn.

2001 –Urwaldhaus

Das von Herbert Kochta konzipierte Urwaldhaus feierte Eröffnung. Es bietet Platz für die Hellabrunner Schimpansen, Gorillas, Mississippi-Alligatoren sowie einige Reptil- und Fischarten.

2005 –Orang-Utan-Paradies

Das neue Orang-Utan-Paradies mit seinen großzügigen Innen- und Außenanlagen öffnete die Tore für seine Besucher.

2007 –Artenschutzzentrum

Das Hellabrunner Artenschutzzentrum wurde eröffnet. Seit Januar 2015 bietet es eine interessante und lehrreiche Dauerausstellung zum Thema “Biodiversität”.

2010 –Eisbärenanlage

Die neue Eisbärenanlage ist fertiggestellt. Die bis dahin bestehende Anlage vergrößerte sich auf 2.800 m². Das bedeutet nahezu eine Vervierfachung der Gesamtfläche. In einem Tauchbecken mit Unterwassereinsicht lassen sich Eisbären beim Schwimmen und Tauchen beobachten.

2011 –Humboldtpinguin-Anlage

Die Humboldtpinguine zogen auf die neugestaltete, ehemalige Fischotter-Anlage um. Auf einer Fläche von 350 m², versehen mit Felsenlandschaft und Wasserfall, finden die Tiere perfekte Bedingungen vor.

2013 –Giraffensavanne

Die 10.000 m² große Giraffensavanne mit dem 770 m² großen Giraffenhaus wurde feierlich eingeweiht. Von einer zweistöckigen Besucherplattform aus ergeben sich faszinierende Einblicke auf die afrikanische Savannenlandschaft mit ihren majestätischen Tieren.

2015 – Menschenaffen-Anlagen

Die komplett umgebauten Außenanlagen mit Naturkletterbäumen, Bachlauf und Felsen wurden eröffnet. Auch die Innengehege im Urwaldhaus wurden neu gestaltet.

Hellarunn – The Munich Zoo

Journey around the world in a day and discover animals from every continent on a visit to Hellabrunn Zoo. Situated in the heart of Munich Hellabrunn is the first geozoo in the world with more than 750 exotic and domestic species – all sorted by continents. The aanimal world is spread over 40 hecatres of natural paradise in a conservation area along the banks of the Isar River. Within easy reach of most areas of the city the zoo offers the perfect escape for those tourists that look for a relaxing day in Munich.

Let’s have fun together and visit one of the main sightseeing attractions in the “City with a Heart”

Barbara Schoene, Tour guide since 40 years

 

TIERPARK HELLABRUNN (Geo Zoo)

First “geo zoo” in the world, and one of Munich’s top attractions, located in the protected landscape area of the Isar floodplain. www.zoo-munich.de

Lenbachhaus: Auf den Spuren des „Blauen Reiters“

Lenbachhaus: Auf den Spuren des „Blauen Reiters“

Die Münchner Kunstszene um 1900 – ein Rundgang durch die Pioniere der abstrakten Malerei

Als Ironie des Schicksals kann man es bezeichnen, dass heute die weltgrößte Sammlung der Kunstbewegung “Der Blaue Reiter” ausgerechnet in der Villa des im 19. Jahrhundert weltberühmten Malerfürst Franz von Lenbach beheimatet ist. DIE Instanz in München für Kunst, das Oberhaupt der Künstlervereinigung Allotria, hatte nämlich die avantgardistischen Maler des “Blauen Reiter” aus der Vereinigung hinausgeekelt.

Eine weltweit einzigartige Sammlung – ein Must-See für Kunstliebhaber.

Die Idee zu diesem Namen entstand laut Wassílí Kandinsky so: “Den ‘Blauen Reiter’ erfanden wir am Kaffeetisch in der Gartenlaube in Sindelsdorf. Beide liebten wir Blau. Franz Marc die Pferde, ich die Reiter. So kam der Name von selbst.” Der Wille aus der Konventionen auszubrechen war die treibende Kraft der expressionistischen Maler. “Nicht die Form, die Materie, ist das Wichtigste, sondern der Inhalt, der Geist.” so Kandinky weiter.

In ihrer Formensprache verabschiedeten sich die Künstler vom Realismus und malten expressiv in kräftigen Farbtönen und zunehmend abstrakt. Damals sorgten die Gemälde für heftige Reaktionen und Diskussionen, denn die zumeist konservativen Besucher waren derart moderne Kunst nicht gewohnt und machten das auch deutlich: Sie spuckten auf die Bilder oder zerkratzen ihre Rahmen. Waren das die Vorläufer der „Klima-Kleber“?

Heute ist das Lenbachhaus eines der meistbesuchten Museen Münchens. Der wegen der überbordenden Anzahl an Besuchern notwendig gewordene Anbau wurde vom britischen Star-Architekt Sir Norman Foster realisiert und 2013 fertiggestellt. Die goldene “Schatulle” ist jetzt Heimat der Gabriele Münter-Schenkung, eine der aufregendsten Sammlungen der Kunstrevolutionäre und Pioniere der modernen Malerei. Mehr als 300 Werke von Wassili Kandinsky, Gabriele Münter, Franz Marc, Alexej Jawlensky, Marianne Werefkin, Paul Klee… sind heute dort ausgestellt.

Die Künstlergruppe „Blauer Reiter“ fand um die Jahrhundertwende in München zusammen. Die Mitglieder zählen zu den bedeutendsten Vertretern der künstlerischen Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ihre Bilder brachen mit vielen Konventionen. Dafür gab es nicht immer nur Applaus sondern öffentlich viel Kritik.

Der „Blaue Reiter“ beschritt einen ganz neuen Weg in der Kunst: weg von der naturgetreuen Darstellung hin zu einer Beschreibung des inneren Erlebens. Die Malerinnen und Maler, die sich dieser neuen Kunstauffassung verbunden fühlten und ihre zunehmend abstrakten Bilder zunächst in München und später in ganz Europa ausstellten, waren August Macke, Gabriele Münter, Franz Marc, Marianne von Werefkin, Alexej Jawlensky, Alfred Kubin, Paul Klee, der Komponist und Maler Arnold Schönberg, Heinrich Campendonk und Robert Delaunay. Das Lenbachhaus in München besitzt die weltweit größte Sammlung zur Kunst des „Blauen Reiters“.

München zog als Kunstmetropole um die Jahrhundertwende Kunstschaffende aus aller Welt an. In den Malschulen, Ateliers und Salons in Schwabing und der Maxvorstadt begegneten sich die Mitglieder des „Blauen Reiters“ wie die beiden Malerpaare Jawlensky und Werefkin sowie Kandinsky und Münter, hier wurden Kandinsky und Marc Freunde, hier schlossen sich Macke und Klee der Künstlergruppe an. Und Sponsoren wie Bankiers und Verleger waren begeisterte Gäste in den Salons, die insbesondere Marianne von Werefkin veranstaltete.

Bei gemeinsamen Ausflügen und gegenseitigen Besuchen entdeckten die Künstler die Landschaft rund um Murnau und das bayerische Alpenvorland für sich. Kandinsky und Münter bezogen eine Villa in Murnau, in der Münter bis zu ihrem Lebensende 1962 lebte und die noch heute besichtigt werden kann.

Die ländliche Gegend inspirierte die Gruppe zu ganz eigenen Ausdrucksformen. Auch der Name „Blauer Reiter“ ist – wie gesagt – bei einem der zahlreichen Aufenthalte im Oberland entstanden. In Kandinskys Aufzeichnungen findet sich dazu folgender Eintrag: „Den ‘Blauen Reiter’ erfanden wir am Kaffeetisch, in der Gartenlaube in Sindelsdorf; beide liebten wir Blau. Franz Marc die Pferde, ich die Reiter. So kam der Name von selbst. (…).“

Die beiden Ausstellungen des Blauen Reiters in München in den Jahren 1911 und 1912 waren keine Publikumserfolge. Die Gäste hatten damals wenig Verständnis für Kandinskys Improvisationen oder Marcs bunte Tiergestalten. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs löste sich die Gruppe auf: Macke und Mark fielen 1916 an der Front, Kandinsky musste als russischer Staatsbürger in seine Heimat zurückkehren.

Gabriele Münter ist es zu verdanken, dass viele Bilder aus dieser aufregenden künstlerischen Epoche als Zeugnisse der Klassischen Moderne bis heute erhalten sind. 1957, zu ihrem 80. Geburtstag, vermachte sie der Städtischen Galerie im Lenbachhaus eigene Bilder und solche ihrer Künstlerfreunde, insgesamt über 1.000 Werke. Darunter befanden sich zahlreiche Meisterwerke von Kandinsky, die sie über den Zweiten Weltkrieg gerettet hatte. 1965 kamen durch eine weitere Schenkung Gemälde von August Macke und Franz Marc dazu.

Außer im Lenbachhaus sind Bilder des Blauen Reiters auch unweit von München im Schlossmuseum in Murnau, im Franz Marc Museum in Kochel am See und im Museum Penzberg zu sehen.

Farben! Farben! Farben!

Das Leuchten von Werken wie Wassily Kandinskys “Impression III (Konzert)” oder Franz Marcs “Kühe, rot, grün, gelb” von 1911 sind sehr eindrucksvoll. Ein Besuch des Lenbachhauses mit mir als Ihre Museumsführerin ist m. E. für jeden Münchner wie auch für jeden kunstinteressierten Touristen ein absolutes MUSS. Die Münchner lieben das reichhaltige Oeuvre der Künstlergruppe “Blauer Reiter” rund um Kandinsky, Münter & Co. Und ganz besonders die Werke von Franz Marc (1880 – 1916), der mit seinen Tierbildern Kunstgeschichte geschrieben hat.

Um 1900 war Schwabing ein Eldorado der Avantgarde. In der Ainmillerstrasse und rund um die Friedrichstraße lebten und wirkten auch die Mitglieder der Künstlergruppe „Der Blauer Reiter“. Sie verliehen ihren Emotionen mit neuen Farben und Formen Ausdruck. Sie zeichneten sich durch eine Reduktion auf geometrische Formen und Farben aus. Das war neu. Das war revolutionär.

Der im Mai 2013 fertiggestellte und in Messing verkleidete Neubau des Lenbachhauses ist ein architektonisches Highlight und bietet Besuchern Münchner Malerei des 19. Jahrhunderts. Dazu kommt der spannende Parcours durch die einmaligen Meisterwerke der Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“.

Das Lenbachhaus besitzt die weltweit größte Sammlung zur Kunst des “Blauen Reiters”, einer der bedeutendsten Künstlergruppen der Klassischen Moderne. Die Pioniere der abstrakten Kunst waren Wassily Kandinsky, Tiermaler Franz Marc, Gabriele Münter, Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin. Dieser Künstlerkreis entwickelte eine abstrahierende Formensprache. Unter dem verbindenden Glauben an eine “geistige” Dimension der Kunst bot diese Künstlergruppe verschiedenen formalen Ausdrucksmöglichkeiten Raum. Liebend gerne führe ich Sie durch diese weltberühmte Sammlung faszinierender Gemälde, Hinterglasmalerei und Skulpturen.

Mein Ausstellungsrundgang führt von den Anfängen früher Ölstudien Kandinskys und Münters zu den Murnauer Landschaftsbildern. Absolute Highlights sind die ikonisch farbstarken Gemälden wie “Blaues Pferd I” und “Der Tiger” von Franz Marc. Extra für die Ausstellung des „Blauen Reiters“ wurde ein neuer, spektakulärer Museumbau vom britischen Stararchitekt Sir Norman Foster in der direkten Nachbarschaft zum Königsplatz errichtet und 2013 eröffnet (Baukosten 56,5 Mio. EUR).

Tiger

Der Münchner Tiermaler Franz Marc malte den Tiger in einem Gebüsch. Beim Betrachten spüren wir unmittelbar die explosive Energie der Raubkatze.

Der gebürtige Münchner Franz Marc hat den Tiger im Jahr 1912 gemalt. Das Tier kauert im Gebüsch und verschmilzt mit seiner Umgebung. Dort wirkt der Tiger weder besonders aggressiv noch bedrohlich, doch man spürt seine explosive Energie in jedem Pinselstrich und den kubistischen Formen.

Während meiner Führung erfahren Sie viel Wissenswertes zu den Orten, wo die Künstlergruppe unter Wassily Kandinsky und seine Weggefährten lebten und ihre farbenfrohe Werke schufen, die wir im Lenbachhaus bewundern. Die Ausstellung zeigt die Meisterwerke der Pioniere der abstrakten Kunst bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914.

Die Städtische Galerie im Lenbachhaut zeigt zudem Bilder und Skulpturen aus der Zeit zwischen beiden Weltkriegen.

Lenbach House – The Blue Rider

The Lenbachhaus was built for the “painter prince” Franz von Lenbach in the 19th century. Today it houses paintings, sculptures of classical modern and contemporary art.

The „Lenbachhaus” reopened in May 2013 with its new building cladded in brass. The architect was the British star architect Sir Norman Foster (costs for the new part were roughly 56,5 million Euros). This art gallery is an architectural highlight and offers masterpieces of Munich artists at the beginning of the 20th century. In addition, there are different temporary exhibitions.

The Lenbachhaus is most famous for the large collection of paintings done by the expressionist community “Der Blaue Reiter” (“The Blue Rider), which is unique in the world. The Blue Rider collection includes works of Wassily Kandinsky, Franz Marc, August Macke, Alexey von Jawlensky, Paul Klee, Alfred Kubin, Marianne von Werefkin and Gabriele Münter.

As this world famous collection is one of my favourite highlights I would be very pleased to take you around as your official tour guide of Munich.

Barbara Schoene, your tour guide in Munich

Gabriele Münter portraitierte Alexej von Jawlensky

Gabriele Münter portraitiert ihren Künstlerfreund Alexander v. Jawlensky in ihrer Schwabinger Wohnung

Die aufregende und vor allem aufreibende Liebesgeschichte zwischen Kandinsky und Münter wird verfilmt

Das Künstlerpaar mit feschen Kleidern um 1906

Es ist eine toxische Liebesgeschichte. Gabriele Münter hat Wassily Kandinsky geliebt, zusammen haben sie die Welt bereits, in Murnau unvergessliche Sommer erlebt, auch mit Franz Marc und August Macke, mit denen sie die legendäre Gruppe “Der Blaue Reiseter” gründeten. Doch Kandinsky wendete sich ab von Gabriele, als der Erste Weltkrieg ausbricht, flüchtet er in die Schweiz und später nach Moskau.

Gabriele Mnter wird ihn nie wiedersehen. Kandinsky heiratet eine 30 Jahre jüngere Russin namens Nina. Gabriele Münter droht an ihrer Verbitterung zu zerbrechen. Während der schlimmen Kriegsjahre hat sie alle Frühwerke Kandinskys versteckt und gehütet wie ihr persönliches Eigentum. Als nach dem Krieg der Brief eines Rechtsanwaltes bei ihr eintraf, sie möge alle Werke von Herrn Wassily Kandinsky herausgeben, soll sie zurückgeschrieben haben: “Herr Kandinsky möge selber kommen”. Als verheirateter Mann hat sich Kandinsky das wohl nicht getraut, denn er hatte Gabriele Münter die Ehe versprochen. Die Courage der unglücklichen Künstlerin und einst Kandinsky’s erste Schülerin ist ein GLÜCKSFALL für München: so sind alle Frühwerke des Pioniers der abstrakten Malerei in München geblieben und wurden von Gabriele Münter der Stadt München zu ihrem 80sten Geburtstag vermacht und können im Lenbachhaus besichtigt werden.