Viktualienmarkt mit Probiertour – Food and Vegetable Market – Le Marché aux Victuailles

Viktualienmarkt mit Probiertour – Food and Vegetable Market – Le Marché aux Victuailles

Karl-Valentin-Brunnen auf dem Viktualienmarkt

Karl Valentin ist ein berühmter Münchner Komiker und Volkssänger. Auf dem Viktualienmarkt wird er mit einem herrlichen Brunnen geehrt. Einer seiner vielen Sprüche: “Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen wie sie sind”.

Der Viktualienmarkt erfreut ich immer größerer Beliebtheit und entwickelte sich vom Bürgerspital zur Trüffelparade

Der Viktualienmarkt ist ein wunderbarer Ort, um die Münchner Vorliebe für sinnliche Genüsse zu pflegen. Dieser Markt ist ein Lieblingsort der Einheimischen und unzähliger Touristen. Inmitten der historischen Altstadt  gehört dieser Marktflecken zu München wie die Isar und der Liebfrauendom. Viktualie ist das lateinische Wort für Lebensmittel. Diese werden hier in allerbester Qualität und schier endloser Fülle angeboten. Exotische Früchte aus Übersee, Gemüse und Kräuter aus der Region, Flug-Obst aus Fernost, Mini-Bananen aus Südamerika, Matjes-Fischsemmel mit knackigen Zwiebeln, neue Kartoffeln aus ökologischem Anbau, fangfrischer Lachs und Schrimps sowie exotische Säfte. Diese Köstlichkeiten sind liebevoll garniert mit herrlich bunten Blumen. Mittendrin dominiert ein schön dekorierter Maibaum neben dem Biergarten und den schattigen Kastanien. Es gibt kaum einen schöneren Ort, um sich unter Münchnerinnen und Münchnern zu mischen.

Auf dieser köstlichen Stadtführung dürfen Sie ausgewählte Schmankerl probieren und im Gespräch mit alteingesessenen Marktleuten hinter die Kulissen schauen. Die Händler geben Ihnen gerne bereitwillig Experten-Tipps. So genießen Sie mit mir den malerischen Viktualienmarkt bei einer kulinarischen Stadtführung. Erfahren Sie mehr über die Geschichte und heutige Bedeutung des Markts und probieren Sie kleine regionale aber auch internationale Köstlichkeiten.

Köstlichkeiten aus Südeuropa

Oliven, frische Dips und Brotaufstriche – mal scharf, mal dezent – laden zum Probieren ein. Da kommt Feierlaune auf.

Was Sie erwartet: Freuen Sie sich auf einen amüsanten Rundgang und amüsieren Sie sich über die Geschichten rund um den Maibaum. Diese kulinarischen Spaziergänge erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Erfahren Sie mehr über die Historie des Marktes. Er hat sich im Lauf der Jahrhunderte vom Bürgerspital zur Trüffelparade entwickelt. Lassen Sie sich Schmankerl schmecken und probieren Sie bayerische Antipasti.

Erfreuen Sie sich an den bunt dekorierten Marktständen mit einer großen Vielfalt von frischem Obst und Gemüse. Für Feinschmecker werden Trüffel wie Edelsteine präsentiert. Meeresgetier ist wie ein barockes Stillleben arrangiert. Diese Köstlichkeiten verraten ein Gespür dafür, dass sie eine gepflegte Inszenierung verdienen und ihren Preis haben. Kosten Sie herzhafte Wurst- und Schinkenspezialitäten, ein extraknuspriges Bauernbrot wie früher oder testen Sie exquisite Käsevariationen aus Südfankreich oder der Normandie. Das alles gibt es in der unmittelbaren Nachbarschaft des Karl-Valentin-Brunnens und des großen Biergartens.

Biergarten unter schattigen Kastanien

Der Biergarten am Viktualienmarkt erfreut sich besonderer Beliebtheit bei der Bevölkerung und Touristen gleichermaßen.

Die Biergartentradition in Bayern hat eine jahrhunderte alte Tradition. Mit der Biergartenrevolution haben wir 1995 dafür gesorgt, dass der damaligen Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber eine bayernweite Biergartenverordnung erlassen hat. Großartig!

Ihnen kommt das Marktreiben vertraut vor? Vermutlich kennen Sie „München 7“ oder eine der anderen Fernsehserien und Filme, die hier spielen. Heute sind SIE die Protagonisten bei der Viktualienmarkt-Probiertour.

Eine solche Probiertour über den Viktualienmarkt ist nur nach vorheriger Reservierung beim Kommunalreferat möglich.

Wegen der Corona-Pandemie, den Abstandsregeln und Hygienevorschriften sind derzeit keine Probiertouren erlaubt.

Führungshonorar für eine 2-stündige Führung über den Viktualienmarkt einschließlich Verkostungen an verschiedenen Marktständen bei Gruppen bis 20 Personen: EUR 30 bis EUR 33 pro Person je nach Teilnehmerzahl

Mindest-Teilnehmerzahl: 10 Personen

Solllte Ihr Familienausflug weniger Teilnehmer umfassen, sprechen Sie mit mir wegen des Führungshonorars und der Probiertouren.

Treffpunkt: unter dem Maibaum auf dem Viktualienmarkt oder auf Wunsch am Fischbrunnen Marienplatz 8.

Ende: Biergarten unter schattigen Kastanien oder bei Regen im Pschorr

Barbara Schöne – Ihre Stadtführerin mit Herz und Verstand -:)

Köstlicher Spaziergang über den traditionellen Viktualienmarkt mit Verkostung von regionalen und internationalen Köstlichkeiten
Amüsante Probiertour über den Viktualienmarkt

Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut” (Karl Valentin)

Beim Brunnenfest auf Viktualienmarkt präsentieren am Freitag, 2. August 2024, Volkssänger*innen, Volksschauspieler*innen, Kabarettist*innen und Kostümgruppen traditionelle Münchner Unterhaltungskunst. Sie treten an drei Bühnenstandorten auf: am Karl-Valentin-Brunnen beim Café Nymphenburg, am Liesl-Karlstadt-Brunnen beim Biergarten und am Elise-Aulinger-Brunnen bei der Hl.-Geist-Kirche. Zusätzlich spielen Gruppen spontan an verschiedenen Plätzen auf dem Viktualienmarkt. Offiziell eröffnet wird die Veranstaltung um 12 Uhr am Karl-Valentin-Brunnen.
Insgesamt spielen über 70 namhafte Künstler*innen, darunter die Couplet-AG, Roland Hefter, Drent und Herent, De Gschubstn, Tobi Boek und Tobias Probst. Jürgen Kirner übernimmt die künstlerische Leitung der Veranstaltung.
Kira Weißbach, 2. Werkleiterin der Märkte München: „Die beliebten Volkssänger-Brunnen am Viktualienmarkt sind stadtbekannt. Einheimische und Besucher*innen lieben die gemütliche Marktatmosphäre beim Karl Valentin, bei der Liesl Karlstadt und der Elise Aulinger. Während des Brunnenfests wird kräftig gesungen und aufgespielt. Wir führen die Tradition der Volkssänger*innen fort und betonen die gemütliche Aufenthaltsqualität im Herzen Münchens. Da macht der anschließende Einkaufsbummel doppelt Spaß.“

Auf den Spuren der Wittelsbacher – eine Jahrtausend-Saga

Auf den Spuren der Wittelsbacher – eine Jahrtausend-Saga

Epochen-spezifische Stadtführung mit viel Geschichte und Anekdoten

Bayern ohne die Wittelsbacher, das wäre wie…. ja wie? Wie der FC Bayern ohne Beckenbauer oder die CSU ohne Franz Josef Strauss oder München ohne Marienplatz.

Ein Denkmal von Graf Otto steht im Brunnenhof der Residenz und auf der Rückseite der Bayerischen Staatskanzlei mit Blick auf das Garb des Unbekannten Soldaten. Anno 1180 wurde Graf Otto vom Pfalzgrafen zum Herzog befördert und steht am Anfang der Wittelsbacher Ahnengalerie. Ganz am Ende der Dynastie thront Herzog Franz von Bayern, 85. Er ist der amtierende Chef des Hauses Wittelsbach – sozusagen ein König ohne Königreich.

Die Wittelsbacher sind ein Herrschergeschlecht, das 738 Jahre lang über Bayern regierte, 112 Jahre davon als Könige. Zwei Wittelsbacher waren sogar Kaiser der Hl. Römischen Reichs Deutscher Nation. Im Stammbaum wimmelt es von gewichtigen Beinamen wie “Ludwig der Strenge”, der “Gebartete”, der “Starke”. Den hübschesten Beinamen hatte wohl Kurfürst Maximilian III. Joseph  – “Der Vielgeliebte”. Er blieb leider ohne männlichen Stammhalter. Einer darf natürlich hier nicht fehlen: König Ludwig II., der Märchenkönig.

Diese Fragen dürfen natürlich während einer Stadtführung nicht unbeantwortet bleiben:

  • Wie wird es mit den Wittelsbachern weitergehen?
  • Wie viele Mitglieder zählt der engere Kreis?
  • Wie ist das Fürstenhaus wohl für alle Zeiten finanziell ausgestattet?
  • Wie ist die Erbfolge geregelt?
  • Wer wird das Haus Wittelsbach nach Herzog Franz führen?

Eine anspruchsvolle wie auch kurzweilige Stadtführung vom Marienplatz durch den Alten Hof, durch die Höfe der Residenz bis zum Odeonsplatz und in den Hofgarten mit Blick auf die Bayerische Staatskanzlei und den Englischen Garten:
Optional auch einen Teil der Ludwigsstraße.

Dauer zu Fuß etwa 2 Stunden

Aus der Presse

Alpenromantik und höfischer Pracht – Oberbayern Schlösserlandschaft

Denkt man an Bayern, erscheint einem unweigerlich Schloss Neuschwanstein vor Augen. Kaum eine andere Region vereint landschaftliche Schönheit, kulturelles Erbe und historische Tiefe in vergleichbarer Dichte. Einen wesentlichen Beitrag dazu leisten die zahlreichen Burgen und Schlösser das Freistaats. Die Jahrhundertelange, von 118 – 1918 ununterbrochene Herrschaft der Wittelsbacher prägte insbesondere Altbayern und führte zum Bau repräsentativer Schlossanlagen mit kunstvoll gestalteten Gärten und Parks. Mit dem späteren Zuwachs in Franken und Schwaben kamen weltliche und kirchliche Fürstentümer ganz unterschiedlicher Prägung, Konfessionen und Tradition hinzu.

Die Bayerische Schlösserverwaltung betreut heute mehr als 40 herausragende kulturhistorische Monumente – darunter Schlösser, Burgen, Residenzen sowie bedeutsame Baudenkmäler und Gartenanlagen. Ein Millionenpublikum aus aller Welt besucht diese Sehenswürdigkeiten jedes Jahr, die tief im Selbstverständnis des Kulturstaats Bayern verankert sind – ebenso prägend wie Tracht, Volksmusik und Bier.

Im Alpenvorland liegen einige der eindrucksvollsten Zeugnisse der Wittelsbacher Bau- und Sammlungsgeschichte. Von der Münchner Residenz als zentralem Regierungsort über die Sommerschlösser Nymphenburg und Schleißheim bis hin zu den romantisch gelegenen Königsschlössern Herrenchiemsee, Neuschwanstein und Linderhof, die sich der „Märchenkönig“ Ludwig II. errichten ließ.

Ein besonders faszinierendes Bauwerk König Ludwigs II. ist die Venusgrotte im Schlosspark Linderhof. Errichtet in den Jahren 1876/77, handelt es sich um die größte künstlich angelegte Tropfsteinhöhle des 19. Jahrhunderts und wurde inspiriert von der berühmten Blauen Grotte von Capri und zugleich von Richard Wagners Oper „Tannhäuser“.

Erschienen im MÜNCHNER MERKUR / Rubrik Bayern & Region am Freitag, 13. Juni 2025

Saline Bad Reichenhall

4000 Jahre Salzgeschichte

und eine der ältesten Großsalinen der Welt in Bad Reichenhall!

Die Alte Saline Bad Reichenhall zeugt von einer 4000 Jahre alten Salzgeschichte und repräsentiert die kein anderes Wahrzeichen Geschichte und das Prestige der Stadt.

Die alte Soleleitung – ein technisches Meisterwerk

1816 erhielt der königlich bayerische Salinenrat Georg von Reichenbach von König Max I. und seinem Minister Grafen Montgelas den Auftrag zum Bau der Soleleitung von Berchtesgaden nach Bad Reichenhall. Ihm gelingt eine technische Meisterleistung. Er baut die Soleleitung und konstruiert die  berühmte Reichenbachpumpe. Das ist eine Wassersäulenhebemaschine zur Überwindung der Höhendifferenzen. Die historischen Anlagen sind heute in der Alten Saline und im Salzbergwerk Berchtesgaden und auf dem Wanderweg entlang der Alten Soleleitung von Berchtesgaden nach Ramsau zu bewundern.

Begeben Sie sich mit mir auf die Spuren der Gewinnung des Salzes. Erleben Sie die faszinierende Welt von Fortschritt und Technik eines der bedeutendsten Industriedenkmäler Bayerns. Spüren Sie auf spannenden Führungen der Vergangenheit der Stadt nach und lassen Sie deren Historie erlebbar werden.

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Ich freue mich auf Ihr Feedback und Ihre Buchung
eines Tagesausflugs – gerne auch in Verbindung mit einer Entdeckungsreise durch das Salzbergwerk Berchtesgaden auf den Spuren des “Weißen Golds”
Barbara Schöne
40 Jahre Reiseleiter und Gästeführer von Touristen aus bisher
50 Ländern in Deutsch, Englisch und Französisch

KZ-Gedenkstätte Dachau

KZ-Gedenkstätte Dachau

Archivbild aus dem KZ Dachau

Eine Gruppe von Lagerarbeitern neben einer Gruppe von SS-Leuten in Uniform und Lederstiefeln

Die KZ-Gedenkstätte Dachau liegt nordwestlich von München. Sie wurde am 5. Mai 1965 als Mahnstätte und Erinnerungsort auf dem ehemaligen Häftlingsgelände des Konzentrationslagers Dachau errichtet. Seit 2003 befindet sie sich in der Trägerschaft der Stiftung Bayerische Gedenkstätten. Das Archiv der Gedenkstätte und ein Teil der Ausstellung befinden sich im erhalten gebliebenen ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Lagers. Die Gedenkstätte wird jährlich von etwa 800.000 Besuchern aus aller Welt besucht.

  • Zum 75. Mal jährt sich der Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau: 29. April 2020
  • Eigentlich wäre eine große Feier geplant gewesen, doch die fällt wegen der weltweiten Corona-Pandemie aus. 
  • Zum kleinen Gedenken kam Ministerpräsident Markus Söder.

Zur Geschichte der KZ-Gedenkstätte Dachau

1955, anlässlich des 10. Jahrestages der Lagerbefreiung, fand im Mai ein internationales Treffen ehemaliger Gefangener in Dachau statt. Der Dachauer Landrat hatte den Abbruch des Krematoriums gefordert. Das Comité International de Dachau forderte dagegen die Errichtung einer würdigen Mahn- und Gedenkstätte auf dem ehemaligen KZ-Gelände.

1960 wurde im Gebäude des ehemaligen Krematoriums ein provisorisches Museum errichtet. Ursprünglich war auch überlegt worden, nur das Krematorium und die Massengräber auf dem Waldfriedhof und dem KZ-Friedhof Dachau Leitenberg als Gedenkstätte auszuweisen. Im selben Jahr erbaute die Erzdiözese München und Freising die „Todesangst-Christi-Kapelle“. Sie wurde beim 37. Eucharistischen Weltkongress in München von Weihbischof Neuhäusler am 5. August geweiht. Seither ist die katholische Kapelle eine Wallfahrtstätte für Zehntausende aus aller Welt.

Auch wurde das katholische Kloster Karmel Heilig Blut errichtet, dessen Innenhof man durch einen früheren Wachturm des KZ betritt.

1965 erreichte die Initiative “Le comité de Dachau” die Errichtung der Gedenkstätte in der heutigen Form. Der Bayerische Jugendring, der DGB und auch der damalige Münchener OB Hans-Jochen Vogel und andere engagierten sich für den Gedenkort.

ARBEIT MACHET FREI - Eingangstor zur KZ-Gedenkstätte

ARBEIT MACHT FREI – Das schmiedeeiserne Eingangstor in die KZ-Gedenkstätte Dachau

Die Original-Baracken wurden aufgrund ihres baufälligen Zustandes abgerissen. Die Umrisse von 32 Baracken wurden in Beton nachgegossen. Die Evangelische Versöhnungskirche und die Israelitische Gedenkstätte wurden errichtet. Als „Weg des Erinnerns“ wurde die ehemalige Schienenstrecke zwischen dem Dachauer Bahnhof und der Gedenkstätte ausgewiesen.

1968 wurde das Internationale Mahnmal von Nandor Glid eingeweiht, das sich auf dem ehemaligen Appellplatz befindet.

1994 wurde von Soldaten der aus Deutschland abziehenden russischen Armee in altrussischem Stil die russisch-orthodoxe Kapelle errichtet. Dies geschah zu Ehren der Auferstehung Christi als Gedenkstätte für die orthodoxen Opfer des Nationalsozialismus wie Russen, Griechen, Serben u.a. 1995 wurde in Landsberg am Lech, dem Ort eines der größten Außenlager Dachaus, die Europäische Holocaustgedenkstätte errichtet. 1998 entstand eine Internationale Jugendbegegnungsstätte in Dachau.

2003 kam es zu einer Neugestaltung der Ausstellung. Zusätzlich ist nun der Nachbau einer Baracke zu sehen, deren Innenausbau die Zeit des Lagers reflektiert. Die Trägerschaft der Gedenkstätte wurde überführt in die durch den Freistaat Bayern errichtete Stiftung Bayerische Gedenkstätten.

Jourhaus, seit 2005 Eingang zur KZ-Gedenkstätte (Originalgebäude)

Jourhaus, seit 2005 Eingang zur KZ-Gedenkstätte (Originalgebäude)

Einer der drei Wachtürme auf der Ostseite des ehemaligen Lagers

Einer der drei Wachtürme auf der Ostseite des ehemaligen Konzentrationslagers

Ende April 2005 wurde der Besuchereingang von der Ostseite zum Lagertor am “Jourhaus” verlegt. Dies war früher der einzige Zugang zum Lager. Auch kam es zu einer Umgestaltung des Museumskonzepts. Als Mahnmal gegen das NS-Regime wie auch als Erinnerungsort der ehemaligen Häftlinge findet der Gedenkort nun verstärkt Verwendung als internationaler Lern- und Gedächtnisort für insbesondere jugendliche Gäste. Durch den Generationswechsel wie auch dem absehbaren Wegsterben der verbleibenden Zeitzeugen ist die Gedenkstättenarbeit in Dachau einem tiefgreifenden Umbruch unterworfen.

Die Tagung „KZ-Außenlager in Bayern. Bestandsaufnahme und Perspektiven“ fand am 17. und 18. November 2006 in Nürnberg statt. Veranstalter war die Stiftung Bayerische Gedenkstätten. In der Landeshauptstadt München finden immer wieder Vorträge und Podiumsdiskussionen statt.

Vom 19. bis 26. November 2006 wurde auf den „20. Jüdischen Kulturtagen“ auf die „Geschichte der Juden in Bayern“ eingegangen. Diese hat sich auch im Konzentrationslager Dachau oder seinen Außenlagern abgespielt. Die Kulturtage wurden von der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V. unterstützt. Das ist der Lehrstuhl für jüdische Geschichte und Kultur der LMU München und der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit.

Ruth Jakusch (1914−1991) war eine jüdische Emigrantin, die nach Ende des Zweiten Weltkrieges als Dolmetscherin der US-Armee während der Dachauer Prozesse tätig war. Sie baute ab 1962 die Ausstellung der KZ-Gedenkstätte mit auf und war deren Leiterin bis 1975. Die langjährige Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, Barbara Distel, ging 2008 nach 33-jähriger Leitungstätigkeit in den Ruhestand, Ihre Nachfolgerin wurde Gabriele Hammermann.

Nach einer Ausschreibung im Jahr 2005 wurden im Mai 2007 die Bauarbeiten für das neue Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte aufgenommen. Am 30. April 2009 wurde es eröffnet. Am Info-Tresen bekommen Besucher einen Grundrissplan, können im Bücher-Shop Literatur in vielen Fremdsprachen erwerben oder sich mit ihrem Gästeführer treffen.

Besucherzentrum

Am Eingang zur KZ-Gedenkstätte Dachau steht das Besucherzentrum (Visitor’s Center)

2014 wurde die Tür mit dem „Arbeit macht frei“-Schriftzug von Unbekannten gestohlen. Am 14. Januar 2015 wurde sogar in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY … ungelöst nach dieser Tür gefahndet.

Organisation und Erhalt

Die finanzielle Situation ist besser als etwa bei Gedenkstätten in den neuen Bundesländern und Berlin. 2006 betrugen die Zuwendungen für die Stiftung Bayerische Gedenkstätten insgesamt 4,5 Millionen Euro. Diese sorgte für den Unterhalt der Gedenkstätten in Dachau, Flossenbürg und deren über 150 Außenstellen. Der Stiftungsrat besteht aus Vertretern des Freistaates, des Bundes, der lokalen Kommunen, der evangelischen und katholischen Kirche sowie der israelitischen Kultusgemeinden. Auch verschiedene Verbände der ehemaligen Häftlinge gehören dem Stiftungsrat an, insbesondere das Internationale Dachau-Komitee.

Ein Kuratorium mit beratender Funktion bezieht weitere gesellschaftliche Gruppen ein, die bereits bei der Einrichtung der Gedenkstätte eine wichtige Rolle spielten. Das waren der bayerischen Jugendring, der Verband der Sinti und Roma in Bayern und der bayerischen DGB.

Weitere Mittel und Aktivitäten werden etwa über Parkgebühren, Spenden und die Aktivitäten der Religionsgemeinschaften, privater Träger und Fördervereine organisiert. Eintrittsgelder werden nicht erhoben.

Die Gedenkstättenarbeit ist auf Honorarkräfte angewiesen. Daher finden an der Gedenkstätte „Ausbildungskurse als Referent/in“ statt, die nach erfolgreichem Abschluss Führungen auf dem Gelände erlauben. Monatlich wird ein Referententreffen zum Erfahrungsaustausch angeboten. Regelmäßig gibt es Gespräche mit Zeitzeugen.

Sakrale Gedenkstätten im Nordteil der Anlage

Katholische Todesangst-Christi-Kapelle

Katholische Todesangst-Christi-Kapelle

Evangelische Versöhnungskirche

Evangelische Versöhnungs-Kirche

Jüdische Gedenkstätte

Jüdische Gedenkstätte

Russisch-Orthodoxe Kapelle

Russisch-Orthodoxe Kapelle

Karmel Heilig Blut Kloster

Karmel Heilig Blut-Kloster

Außer meinen Stadtführungen in München und Schlösserfahrten zu den Königsschlössern Ludwig II. biete ich einen 2 bis 4 stündigen Rundgang in der KZ-Gedenkstätte Dachau an in Deutsch, Englisch und Französisch.

Treffpunkt ist das Besucherzentrum oder auf Wunsch auch das gebuchte Hotel in München mit detaillierter Information unterwegs im Bus über die Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau und seiner zahlreichen Außenlagern.

English Tours on the memorial site of the former concentration camp are possible and can be booked any time. Maximum participants: 20 visitors per group in appropriate attires. To take picturees is allowed. The attendance of the documentary film in English version is highly recommended.

Une visite guidée est possible après une réservation. Maximum par groupe: 20 personnes. Durée: 2 – 4 heures.

Jüdisches Leben in München

Jüdisches Leben in München

Synagoge Ohel Jacob am Jakobsplatz

Synagoge Ohel Jacob am Jakobsplatz

Von den Anfängen bis zur Schoah

Von ihrer ersten Nennung vor rund 800 Jahren bis in die Gegenwart gab es nur wenige Zeiten, in denen Juden in München unbehelligt und in Frieden leben konnten. Dennoch haben sie das Leben der Stadt in vielen Bereichen geprägt und bereichert.

Synagoge an der Herzog-Max-Straße (1887-1938)

Die Türme der Frauenkirche und die Synagoge an der Herzog-Max-Straße prägten architektonisch von 1887 bis 1938 sehr prominent das Bild. Die imposante Bauweise zeugte von der Zugehörigkeit der Gemeinde zur Stadtgesellschaft. 

Besonders markant und in die Augen springend war der Turm, der an der westlichen Front über der Vorhalle des Männerraumes und einem Teile der Frauen-Empore errichtet war. Den Hauptteil der Synagoge bildete der dreischiffige, in 5 Joche gegliederte Hallenbau, der bei einer Länge von 50 m rund 30 m Breite hatte. Das Mittelschiff hatte eine Höhe von 18 m, die Seitenschiffe von 15 m. Die Seitenschiffe waren durch eine Empore geteilt, deren Boden ca. 7 1/2 m über dem Erdgeschoß lag. In diesen Emporen befand sich die größte Zahl der Frauensitze. Der quadratische, oben achteckig geformte Turm enthielt eine weitere Frauen-Empore, die chorartige Apside im Osten umschloss die heilige Lade, Rabbiner- und  Kantorenzimmer, darüber die Sänger- und Orgel-Empore. Je zwei Nebentürmchen an Ost- und Westseite, die den Bau reizvoll belebten, enthielten Aufgänge zu den Emporen. Die edle Wirkung des Raumes wurde gesteigert durch die aus gediegenem Material hergestellte Einrichtung. Keine Frage: das Gebäude war eine Attraktion und ein architektonisches Aushängeschild, das jedoch nur ein halbes Jahrhundert existieren sollte. Im Sommer 1938 folgte der Abriss. Hitler selbst hatte den Befehl erteilt.

Ein gegführter Rundgang beginnt mit der Ohel Jakob Synagoge am Jakobsplatz. Weiter geht’s zur Herzog-Max-Straße und zum Lenbachplatz und schließlich zum NS-Dokumentationszentrum am Königsplatz.

Das Münchner Stadtmuseum und die Synagoge Ohel Jacob

Das Münchner Stadtmuseum und die Synagoge Ohel Jacob

Die Synagoge Ohel Jacob am St. Jakobs-Platz

 Die Synagoge steht als wichtigstes Bauwerk nach Osten ausgerichtet frei im Platz mit geschlossenem Sockel und einer sich darüber erhebenden filigranen Stahlkonstruktion. Der Sockel erinnert metaphorisch an den Tempel Salomons und steht symbolisch für das Dauerhafte als schützende Hülle des Gebetsraums. Die mehrschichtig umhüllte Laterne bezieht sich auf das fragile, portative Stiftszelt und löst die Konstruktion in der Transzendenz des Lichtes auf.

Das Zelt der Synagoge entsteht aus der Überlagerung und dem konstruktiven Zusammenwirken von 3 Ebenen

  1. Außen eine optisch fragile Hülle: das textil wirkende Bronzegewebe
  2. Innen eine Tragstruktur, die die Geometrie des Davidsterns memoriert: die filigrane, auf Dreiecksstrukturen basierende Stahlkonstruktion. Dazwischen ein Filter zwischen innerer und äußerer Geometrie: die Glasebene, die mit Ihrer Ordnung zwischen kleinteiliger Tiefenstruktur und flächiger Hülle vermittelt.

Die Synagoge wird über ein westlich vorgelagertes, an hohen Feiertagen zuschaltbares Foyer erschlossen. Im Innenraum bilden Zedernholz und Stein aus Israel die bergende Hülle, die den Gebetsraum der Gemeinde umfasst. Der Innenraum wird durch den zentral angeordneten Almemor als räumliche und geistige Mitte und den am östlichen Ende der Longitudinalachse gelegenen Aron Hakodesch bestimmt.

An den Längswänden steigen die Frauenplätze hinter einer Mechisa empor. Dies schafft sowohl eine deutlich ablesbare Trennung als auch eine großzügige räumliche Einbeziehung in den Gottesdienst. Die Bänke der Männer sind in traditioneller Anordnung nach Osten ausgerichtet auf das große Tor in der Ostwand. Das spiegelt die Thematik des Eingangsportals wieder und birgt die lichtdurchflutete Nische. In dieser bewahrt ein Schrein das kostbarste Gut, die Thora-Rollen.

Segenssprüche und Psalmen, die den Wänden eingeschrieben sind, bilden Schmuck und umfassendes Band für die versammelte Gemeinde. Eine Treppe im Foyer führt ins Untergeschoss mit Tagessynagoge, Ritualbad, Technikräumen und Toiletten.

Ein unterirdisches Bauwerk schafft die Verbindung zwischen Gemeindezentrum und Synagoge für Besuchergruppen und Gottesdienstbesucher während der Wochentage. Das ist der Gang der Erinnerung.

Die Natursteinfassaden der Baukörper sind durch die Materialität des Travertin in unterschiedlicher Oberflächenstruktur differenziert; sie machen bis in die Detailgestaltung das übergreifende Prinzip von Kohärenz und Autonomie sichtbar.

Unbehandelte, archaische Krustenplatten sind dem Synagogensockel vorbehalten und geben ihm ein plastisches Relief. Die geschliffenen Platten der Museumsfassade unterstützen die Präzision des Kubus. Gestockte und gesägte Platten in unterschiedlicher Rauigkeit reflektieren Licht und Schatten auf den Fassaden rund um Innenhöfe und Dachgärten des Gemeindehauses. Wandel Hoefer Lorch Architekten + Stadtplaner, Saarbrücken.

Jüdisches Museum München

Together with the Jewish community center and the new synagogue Ohel Jacob-  the Jewish Museum is part of the building complex at St.-Jakobs-Platz. Extending over 900 m² of exhibition space the museum grants insight into Jewish history and culture in Munich as an integral part of the city’s past.

The Jewish Museum was designed by the architect Wandel Hoefer Lorch. The cube-shaped museum stands next to the new main synagogue and the community center of the Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern. It illustrates the rich diversity of Jewish culture and history in Munich and also addresses contemporary issues.

See Details here: www.juedisches-museum-muenchen.de

Olympia-Attentat 1972 - ein palästinensischer Terrorist auf dem Balkon des Hauses Connollystraße 31 im Olympiadorf
Olympia-Attentäter von 1972

Historischer Auftrag erfüllt

Am 6. September 2017 wurde der Erinnerungsort für die Opfer des Olympia-Attentats von 1972 eröffnet. Elf israelische Sportler kamen beim Olympia-Attentat von München ums Leben. Daran erinnert eine schlichte Marmorplatte am Haus Connollystraße 31, eine Gedenktafel mit den Namen der elf getöteten israelischen Athleten. Am 5. September 1972 war die palästinensische Terrorgruppe „Schwarzer September“ in das Haus eingedrungen und hatte die Athleten als Geiseln genommen. Zwei Sportler starben schon im Haus Connollystraße 31. Neun andere, ein Münchner Polizeibeamter und fünf Terroristen verloren ihr Leben am späten Abend bei einem Schusswechsel auf dem Militärflughafen Fürstenfeldbruck.

Auf der Anhöhe südlich der Connollystraße 31 entstand eine Dauerausstellung mit unmittelbarem Sichtbezug zum Tatort und zu den Sportstätten. In der Ausstellung werden die Themen „Biografien“, „Internationale Politik“ und „Olympische Spiele“ vertieft. Die Biografien der Opfer stehen dabei im Zentrum. Das Attentat wird als Zäsur in der jüngeren Geschichte der internationalen Politik eingeordnet, da 1972 Terror erstmals zu einem globalen Medienereignis wurde.

Zum 90. Todestag wird für den Sozialdemokraten Hans Nimmerfall am Dienstag, 20. August, ein Erinnerungszeichen in der Bäckerstraße 14 gesetzt. Der heutige Pasinger Standort der Münchner Volkshochschule war zu Nimmerfalls Lebzeiten das Pasinger Rathaus, von 1911 bis 1933 Nimmerfalls Wirkungsstätte als Stadtrat. Auch im Bayerischen Landtag war er ein engagierter Abgeordneter der SPD.
Dr. Martin Ecker, Managementdirektor der Münchner Volkshochschule, eröffnet um 17 Uhr die Gedenkveranstaltung. Stadträtin Julia Schönfeld-Knor (SPD/Volt-Fraktion) spricht ein Grußwort in Vertretung des Oberbürgermeisters. Desweiteren sprechen Klaus Schultz von der Lagergemeinschaft Dachau und Frieder Vogelsgesang, Vorsitzender des Bezirksausschusses 21 (Pasing-Obermenzing). Dr. Bernhard Schoßig von der Pasinger Geschichtswerkstatt wird die Biografie von Hans Nimmerfall verlesen. Außerdem werden Kommunalreferentin Jacqueline Charlier sowie Angehörige von Hans Nimmerfall teilnehmen. Im Anschluss um 17.45 Uhr wird das Erinnerungszeichen am Haupteingang gesetzt.
Über Hans Nimmerfall
Johann (Hans) Nimmerfall wurde am 25. Oktober 1872 in München geboren und war das erste von 14 Kindern. Seine Mutter war Köchin, sein Vater Schreinermeister. Nimmerfall absolvierte ebenfalls eine Schreinerlehre und arbeitete danach als Handwerksgeselle in München. Im Jahr 1895 heiratete er Christine Schultmayer, mit der er sechs Kinder bekam. 1903 zog die Familie nach Pasing, wo Nimmerfall sich 1918 von seiner Frau trennte und in die Mussinanstraße, die heutige Nimmerfallstraße, zog. Nimmerfall trat 1897 in die SPD ein und wurde 1900 zum Mitglied des Bezirksvorstands der SPD Südbayern gewählt. 1908 wurde er zum Bezirksparteisekretär ernannt. Im Jahr 1912 zog Nimmerfall in den Bayerischen Landtag ein, dem er bis 1920 und erneut zwischen 1924 und 1928 angehörte. In Pasing, das damals noch eine eigenständige Stadt war, gehörte er seit 1906 dem Kollegium der Gemeindebevollmächtigten an und war zwischen 1911 und 1933 Stadtrat. Nimmerfall war zudem seit 1912 Vorsitzender der dortigen Baugenossenschaft und setzte sich insbesondere für den Wohnungs- und Siedlungsbau für Arbeiter ein. Insgesamt entstanden bis 1933 30 Häuser mit 242 Wohnungen.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurde Nimmerfall am 11. März verhaftet und mehrere Wochen lang inhaftiert. Nach seiner kurzzeitigen Freilassung wurde er im Juni 1933 erneut verhaftet und im Konzentrationslager Dachau interniert. Dort musste der Sechzigjährige schwere Arbeit leisten und den ständigen Terror der Wachmannschaften erleiden, die ihn körperlich und psychisch zu Grunde richteten. Kurz nach seiner Entlassung starb Hans Nimmerfall am 20. August 1934 im Pasinger Krankenhaus.
Über die Erinnerungszeichen
Erinnerungszeichen werden seit 2018 an Orten angebracht, an denen Menschen lebten, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Die Erinnerungszeichen bestehen aus gebürstetem Edelstahl und sind vergoldet. Es gibt sie als Wandtafeln an der Fassade und als Stelen auf öffentlichem Grund. Sie enthalten die wichtigsten Lebensdaten, Angaben zum Schicksal und – falls vorhanden – ein Bild.
Weitere Informationen unter www.erinnerungszeichen.de und www.map.erinnerungszeichen.de.

Erinnerungszeichen seit 2018 für Fassaden an Hauswänden ehemaliger jüdischer Bewohner wie beispielsweise das

Erinnerungszeichen für Hans Nimmerfall zum 90. Todestag (Bäckerstraße 14 in Pasing)

Nationalsozialismus und Widerstand

Nationalsozialismus und Widerstand

München – „Hauptstadt der Bewegung“ ab 1935

1920 formte und nannte der Österreicher Adolf Hitler in München die Deutsche Arbeiterpartei  (DAP) um in die “National-Sozialistische Deutsche Arbeiterpartei” (NSDAP).

Am 9. November 1923 scheiterte der Machtkampf der NSDAP mit dem Hitler-Putsch vor der Feldherrnhalle am Odeonsplatz gegen die bayerische Polizei. Hermann Göring wurde am Oberschenkel getroffen und 10 Tage lang von einem jüdischen Arzt verarztet und versteckt. Hitler blieb unverletzt, wurde gefangen genommen und kam nach Landsberg ins Gefängnis (Festungs-Haft). Dort schrieb er sein Buch „Mein Kampf“, das vom Bruckmann-Verlag München verlegt wurde.

Nach der Machtergreifung am 31. Januar 1933 erhielt München Musterbauten der NS-Architektur von Architekt Paul Trost. Es entstand die NSDAP-Zentrale nahe dem Königsplatz. Das ist der schönsten Platz der Stadt, der im 19. Jahrhundert in Anlehnung an die Akropolis in Athen gebaut wurde. Das “Braune Haus”, die neue NSDAP-Zentrale, wurde in einer Villa mit Blick auf die Propyläen eingerichtet (an der Stelle, wo seit 2013 das NS-Dokumentationszentrum der Öffentlichkeit zugänglich ist).

1935 bekam München den zweifelhaften Ehrentitel „Hauptstadt der Bewegung“.

Das Münchner Abkommen wurde 1938 im „Braunen Haus“ unterzeichnet vom britischen Premierminister Neville Chamberlain, dem französischen Ministerpräsidenten Édouard Daladier, dem italienischen Diktator Benito Mussolini und Reichskanzler Adolf Hitler.

Ein Zeichen des passiven Widerstandes war die Viscardi-Gasse – bald Drückebergergasse genannt – die man nahm, um den “Hitler-Gruß” vor dem Ehrenmal vor der Feldherrnhalle am Odeonsplatz zu vermeiden. Die Wachen vor der Feldherrnhalle forderten diesen “Hitlergruß” von allen Passanten. In den 1990er Jahren schuf ein Künstler diese Spur in der Form eines liegenden “S”, indem er die Pflastersteine der 50 m langen Viscardi-Gasse mit glänzender Bronze belegte.

Detailansicht Bronzepflaster Viscardigasse, München
Pflastersteine in der Drückebergergasse als passives Zeichen des Münchner Widerstandes gegen die NAZI-Herrschaft

Die Geschichte des Widerstands

Ab Sommer 1942 formierte sich der Widerstand um Professor Kurt Huber und die Geschwister Hans und Sophie Scholl an der Ludwig-Maximilian-Universität (“Die Weiße Rose”).

“Man muss einen harten Geist und ein weiches Herz haben” schrieb Sophie Scholl kurz vor ihrer Verhaftung. Zusammen mit ihrem Bruder Hans war Sophie Scholl ein Teil der “Weißen Rose”, der bekanntesten deutschen Wiederstandsgruppe. Zunächste waren die Geschwister als Jugendliche gegen den Willen des Vaters überzeugte Mitglieder der Hitlerjugend und erlebten Schikanen, Unrecht, Grausamkeit und Willkür. 

Die Geschwister Sophi und Hans Scholl

Sophie Scholl und ihr Bruder Hans sowie weitere Kommilitonen konzipierten und verteilten sechs Flugblätter 1942/1943 gegen die NAZI-Diktatur und wurden als Widerstandskämpfer brutal hingerichtet.

Mehr und mehr erkannten Sie die Manipulatinen der NSDAP und so riskierten sie schließlich ihr Leben, um mit Flugblättern der Bevölkerung das wahre Gesicht der SS und ihrer Führer wie Hitler, Himmler, Göbbels, Göring und vielen anderen NAZI-Größen vor Augen zu führen. Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probst wurden in der Großen Aula im Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität beim Verteilen ihres 6. Flugblatts im Lichthof vom Hausmeister (einem SS-Mann) entdeckt und an den Direktor verpfiffen. Am gleichen Tag wurden sie von der GESTAPO verhaftet, im Wittelsbacher Palais in der Brienner Straße verhört und anschließend brutal von Scharfrichter Johann Reichart mit dem Fallbeil im Gefängnis Stadelheim geköpft (Photo siehe unten).

Danach sagte Scharfrichter Reichart, dass er noch nie jemand so stolz hat sterben sehen wie die junge Frau dieser NS-Widerstandsgruppe.

Sophie Scholl und ihr Bruder Hans Scholl wurden am 22. Februar 1943 brutal mit der Guillotine in der JVA Stadelheim ermordet (obwohl Hans Scholl Mitglied der Wehrmacht war und die NAZIS Hans Scholl hätten erschießen müssen anstatt brutal zu köpfen. Doch mit dem Fallbeil wollten sie die tapferen Widerstandskämpfer weiter demütigen).

Das 3. Bild zeigt die in den Fußboden vor dem Haupteingang der Ludwig-Maximilian-Universität eingelassenen Flugblätter aus Kupfer, um die Erinnerung an den lebensgefährlichen Widerstand der Mitglieder der “Weiße Rose” wach zu halten.

Vor dem Hauptgebäude der LMU erinnert dieses Bodendenkmal an die studentische Widerstandskämpferin Sophie Scholl und ihren Bruder Hans Scholl. Ab 1942 verteilte sie zusammen mit ihrer kleinen Widerstandsgruppe – genannt “Die Weiße Rose” – insgesamt sechs Flugblätter in München, mit welchen sie zum Widerstand gegen das NS-Regime, Adolf Hitler und den Krieg aufriefen.

Ein Blick zurück:

Vor 80 Jahren verteilten Sophie Scholl und ihr Bruder Hans Flugblätter der “Weißen Rose” an der Universität in München, wurden vom Hausmeister erwischt, von der Gestapo verhaftet und wenige Tage später hingerichtet. Die Guillotine – ein Werkzeug für den Massenmord – gibt es noch im Bayerischen Nationalmuseum im Depot. Etwa 1200 Menschen sind in der NS-Zeit mit der Guillotine im Gefängnis München-Stadelheim geköpft worden. Darunter waren ausländische Zwangsarbeiter, wegen “Fahnenflucht” verurteilte Wehrmachts-Soldaten, gewöhnliche Mörder aber auch Widerstandskämpfer. Sophie und Hans Scholl sowie Christoph Probst starben so am 22. Februar 1943, Professor Kurt Huber, Willi Graf und Alexander Schmorell am 13. Juli und am 12. Oktober,  Hans Leipelt schließlich am 29. Januar 1945.

Es war immer dieselbe Hinrichtungsmaschine – und immer derselbe Scharfrichter. Johann Reichhart, so sein Name, hat in seinem Leben wohl an die 3000 Personen enthauptet – ein Mann ohne Schuldbewusstsein und Gewissen, der 1963 – ein makabres Detail – Ehrenmitglied im Verein zur Wiedereinführung des Todesstrafe wurde.

Der in Russland geborene Alexander Schmorell wuchs in München auf, wo er bereits am Neuen Realgymnasium seinen Freund und Mitstreiter Christoph Probst kennenlernte. Als Medizinstudent wurde er in die Wehrmacht eingezogen, wo er als Sanitätsunteroffizier Hans Scholl kennenlernte. Im Sommer 1942 verfassten sie gemeinsam die ersten vier Flugblätter der Widerstandsgruppe mit dem Titel „Die weiße Rose“. Nachdem die Medizinstudenten an der Ostfront Zeugen der deutschen Kriegsverbrechen wurden, erweiterten sie nach ihrer Rückkehr den Kreis der am aktiven Widerstand Beteiligten. Sophie Scholl, Willi Graf, Professor Kurt Huber und Christoph Probst wurden Teil der Weißen Rose. Im Februar 1943 wurde Alexander Schmorell verhaftet, im April 1943 zum Tode verurteilt und am 13. Juli 1943 in München-Stadelheim ermordet.
Seine letzten Worte schrieb er an seine Eltern: „Ich gehe hinüber in dem Bewusstsein, meiner tiefen Überzeugung und der Wahrheit gedient zu haben. Dies alles lässt mich mit ruhigem Gewissen der nahen Todesstunde entgegensehen.“

Hans Scholl, Christoph Probst, Alexander Schmorell und Willi Graf waren Soldaten der Wehrmacht. Bei Soldaten wurde ein Todesurteil üblicherweise durch Erschießen vollstreckt. Die vier Freunde wurden indes mit dem Fallbeil enthauptet. Man wollte sie so noch zusätzlich herabwürdigen.

Die Guillotine, mit der Sophie und Hans Scholl sowie Christoph Probst am 22. Februar 1943 im Gefängnis München-Stadelheim enthauptet wurden

Die Guillotine, mit der Sophie und Hans Scholl sowie Christoph Probst am 22. Februar 1943 in der JVA München-Stadelheim enthauptet wurden

Seit 2013 sind die Pforten zum NS-Dokumentationszentrum am Platz des ehemaligen „Braunen Hauses“ täglich bis 19 Uhr geöffnet. Das ist ein Lern- und Erinnerungsort zur Geschichte des Nationalsozialismus. In Fotos, Filmen, Videos und Vorträgen werden den Besuchern die unfassbaren Gräueltaten der Nazi-Diktatur von 1933 bis zur Kapitulation am 8. Mai 1945 gezeigt. Der damalige Widerstand durch die Mitglieder der „Weißen Rose“ sowie der heutige Umgang mit dem “braunen Erbe” werden im NS-Dokumentationszentrum hervorragend thematisiert.

Wenig bekannt ist die Tatsache, dass ein einfacher Mann Adolf Hitler töten wollte. Er war kein General, er war kein Spion, er war ein Mann aus dem Volk. Langsam erkennen jetzt die Deutschen, wie hoch seine Tat einzuschätzen ist. Der Schreiner Georg Elser aus Württemberg begriff früh, dass man den Zweiten Weltkrieg nur verhindern bzw. frühzeitig beenden konnte, wenn Hitler starb. Georg Elsers Bombe detonierte am 8. November 1939 im Bürgerbräukeller punktgenau. Doch die NAZI-Führung entkam nur durch Zufall.

Georg Elser

Georg Elser hatte jahrelang nur ein Ziel: Adolf Hitler und die Nazis zu stoppen. So baute er ein Bombe in einer Säule im Bürgerbräukeller ein, die gemäß seinem Zeitzünder am 8. November 1939 um 21.21 Uhr explodierte. Tragischerweise hatten Hitler und seine Nazi-Größen 13 Minuten zuvor das Bürgerbräu verlassen, um mit dem Nachtzug nach Berlin zu fahren.

Georg Elser war ein Bauernsohn und stiller Christ. Er spielte Zither und Kontrabass und war ein Kommunist aus dem württembergischen Hermaringen. Neben dem Wehrmachtsoffizier Claus Schenk Graf von Stauffenberg war Elser der einzige Widerstandskämpfer, der Hitler zu einer Zeit töten wollte, in der sich der Zweite Weltkrieg rasch hätte beenden lassen. Damit hätte der Holocaust noch verhindert werden können.

Georg Elser war von vornherein ein Gegner der Nazis. Bei der Arbeit in einer Uhrenfabrik konnte er 250 Presspulverstücke und einige Zünder beschaffen. Dann arbeitete er in einem Steinbruch, wo er mehr als 100 Sprengpatronen und über 125 Sprengkapseln mitgehen ließ. In einer Schreinerwerkstatt tüftelte er am Zeitzünder.

Georg Elser wußte, dass Hitler anlässlich des Putschversuchs vom 9. November 1923 jährlich im Bürgerbräukeller in München eine lange Rede hielt. In einer Säule hinter dem Rednerpult deponierte er in wochenlanger Kleinarbeit des nachts seine Bombe. Jeden Abend versteckte er sich in der Besenkammer, bis das Gasthaus geschlossen war. Dann kniete er mehr als 30 Nächte lang neben der Säule, höhlte sie aus und stellte den Zeitzünder ein.

Die Bombe explodierte am 8. November 1939 exakt zu der von Elser eingestellten Zeit um 21.21 Uhr. Doch da waren Hitler, Goebbels und Göring bereits weg. Es pressierte ihnen. Der Feldzug gegen Frankreich wollte geplant sein. Doch das Wetter war schlecht, am 8. November war es neblig. Darum konnte Hitler nicht nach Berlin fliegen, sondern musste mit dem Nachtzug fahren. Deshalb verließ der Diktator den Bürgerbräukeller 13 Minuten vor der Detonation. Diese war so heftig, dass sie den Saal verwüstete und acht Gäste tötete.

Elser wurde bereits gegen 20.45 h gefasst, als er über die grüne Grenze in die Schweiz fliehen wollte. Er wurde jahrelang als Sonderhäftling im KZ Sachsenhausen gefangen gehalten. Am 9.  April 1945, drei Wochen vor dem Selbstmord Hitlers, wurde Elser im KZ Dachau aus seiner Zelle geholt und in der Nähe des alten Krematoriums von einem SS-Oberscharfführer erschossen.

Treffpunkt für meinen Rundgang:

Ludwig-Maximilian-Universität, Geschwister-Scholl-Platz (U3 / U6): Große Aula im Hauptgebäude des Universität. Der prachtvolle Raum wurde im Jugendstil vom Architekten German Bestelmeyer geplant und 1911 fertiggetellt. Bekannt wurde die Aula auch durch den Film über “Die weiße Rose”, der Widerstandsorganisation rund um die Geschwister Scholl und ihre berühmte Flugblattaktion im Kampf gegen die Nationalsozialisten. Heute wird der Saal tagsüber für Vorlesugnen, abends und am Wochenende für kulturelle Veranstaltungen genutzt –

Besuch der Gedenkstätte (eine Art Museum) mit Fotos der aktiven Mitglieder der “Weißen Rose”. Kostenlose Flyer mit einem QR-Code liegen am Tresen.

Georg Elser Platz / Lichtinstallation

NS-Dokumentationszentrum:

im Außenbereich steht eine interessante Stele mit Fotos der beiden Ehrentempel für die “Blutzeugen” vom Hitler-Putsch 2023 – Fotos eines NS-Aufmarsches auf dem Königsplatz

Bayer. Landesbank – vormals Wittelsbacher Palais  im 19. Jahrh., – in der NS-Zeit GeStaPo-Zentrale mit Foltergefängnissen

Die "Weiße Rose" ist die bekannteste Widerstandsbewegung gegen Hitler und die SS-Diktatur. Ein wenig bekannter Widerstandskämpfer war Georg Elser, der 1939 ein bemerkenswertes Attentat auf Hilter und die NAZI-Größen versuchte
Platz der Opfer das Nationalsozialismus

Am 30. April. 2020 war es 75 Jahre her, dass München vom NAZI-Regime befreit wurde. Wie einst 1945 wehten auch 2020 weiße Fahnen in München, um an den Tag der Befreiung zu erinnern. Allein 15 Fahnen der Stadt hingen vom 30. April bis zum 8. Mai auf dem Marienplatz. Wegen der Corona-Pandemie gab es nur eine Online-Ausstellung: www.tagderbefreiung.online. Als Offizielle Gästeführerin ist es mir wichtig, den Tag der Befreiung nicht zu verschweigen.

Ende des Rundgangs: Odeonsplatz mit Feldherrnhalle: Hitler-Putsch am 9. November 2023

Viscardi-Gasse (Drückebergergasse)

Barbara Schöne

Barbara Schöne